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Die Doxa der Kritik. Bietet die Eigenlogik der Städte Potenziale für eine kritische Stadtsoziologie?
Ziel des Artikels ist es, das Potenzial sinnverstehender Soziologie für die kritische Stadtforschung aufzuzeigen. Zwar leistet die Perspektive der Eigenlogik der Städte eine Rekonstruktion städtischer Alltagsgewissheiten (Doxa). Kritische Stadtforschung sollte diese jedoch dekonstruieren („Zersetzung der Doxa“, Wacquant). Anhand des Flussbads Berlin wird illustriert, wie die Thematisierung dieses Projekts als „typisch Berlin“ politische Entscheidungen strukturiert. Die Eigenlogik der Städte ergänzt dann kritische Stadtsoziologie, indem sie die wissenspolitische Wirkmacht eigenlogischer Diskurse hervorhebt. Da sich führende Politiker*innen für das vermeintlich innovative Projekt begeistern, sollte Stadtforschung auch dies unter den Verdacht der Doxa stellen, damit sich ihre Kritik nicht in stereotypen Sprachspielen verliert.