置信度/显著性水平意味着误差 1.类型和误差 2.

IF 0.6 4区 心理学 Q4 PSYCHOLOGY, CLINICAL Diagnostica Pub Date : 2024-03-14 DOI:10.1026/0012-1924/a000329
Philipp Sterner, Benedikt Friemelt, David Goretzko, E. Kraus, Markus Bühner, Florian Pargent
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摘要

摘要:心理个案诊断通常需要做出具体的决定,例如,人们在某一心理领域是否 "低于平均水平"。所有德国教科书都建议考虑心理测试的测量不确定性,例如通过临界差异、假设检验或置信区间。然而,这些建议都类似于启发式方法,并没有对如何选择适当的显著性或置信水平做出可理解的解释。统计决策理论是做出理性决策的数学框架。虽然心理学很早就对其进行了研究,但如今却很少有人关注它。从决策理论的角度来看,可以找出当前决策启发式方法的隐含假设。例如,使用双侧假设检验和置信区间,显著性水平为 alpha = 0.05,这意味着第一类错误比第二类错误严重 39 倍。在本文中,我们简要介绍了决策理论,并利用这一框架讨论了对当前实践的影响。我们还介绍了一项对临床神经心理学家的调查,这些临床神经心理学家报告了他们在一个病例中的内部成本比率。尽管从业人员的成本比各不相同,但大多数人选择的成本比都没有标准启发式理论认为的那么极端。我们认为,明确考虑决策理论的影响将有利于个案诊断,并概述了未来可能的研究方向。
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Das Konfidenz- / Signifikanzniveau impliziert ein bestimmtes Kostenverhältnis zwischen Fehler 1. Art und Fehler 2. Art
Zusammenfassung: Die psychologische Einzelfalldiagnostik erfordert oft konkrete Entscheidungen, z. B. ob Personen in einem psychologischen Bereich „unterdurchschnittlich“ sind. Alle deutschen Lehrbücher empfehlen, die Messunsicherheit von psychologischen Tests zu berücksichtigen, z. B. durch kritische Differenzen, Hypothesentests oder Konfidenzintervalle. Diese Empfehlungen ähneln jedoch Heuristiken ohne eine nachvollziehbare Begründung, wie das geeignete Signifikanz- oder Konfidenzniveau zu wählen ist. Die statistische Entscheidungstheorie ist ein mathematisches Framework, um rationale Entscheidungen zu treffen. Obwohl sie bereits früh in der Psychologie behandelt wurde, findet sie heute wenig Beachtung. Aus einer entscheidungstheoretischen Perspektive betrachtet, lassen sich die impliziten Annahmen aktueller Entscheidungsheuristiken aufzeigen. Die Verwendung zweiseitiger Hypothesentests und Konfidenzintervalle mit einem Signifikanzniveau von alpha = 0.05 impliziert beispielsweise, dass Fehler 1. Art 39-mal schwerwiegender eingestuft werden als Fehler 2. Art. In diesem Artikel geben wir eine kurze Einführung in die Entscheidungstheorie und nutzen dieses Framework, um die Auswirkungen auf die derzeitige Praxis zu erörtern. Außerdem stellen wir eine Umfrage unter klinischen Neuropsycholog_innen vor, die für ein Fallbeispiel ihre internen Kostenverhältnisse angaben. Obwohl die Kostenverhältnisse der Praktiker_innen variierten, wählte die Mehrheit weniger extreme Verhältnisse als die üblichen Heuristiken vermuten ließen. Wir argumentieren, dass die Einzelfalldiagnostik von einer expliziten Berücksichtigung entscheidungstheoretischer Implikationen profitieren würde und skizzieren mögliche zukünftige Forschungsrichtungen.
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Diagnostica PSYCHOLOGY, CLINICAL-
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