Caroline Rometsch, Fiammetta Cosci, Alexandra Martin
{"title":"德国慢性疼痛和功能性躯体综合征的发病率","authors":"Caroline Rometsch, Fiammetta Cosci, Alexandra Martin","doi":"10.1007/s00278-024-00734-5","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<h3 data-test=\"abstract-sub-heading\">Hintergrund</h3><p>Chronische Schmerzen und funktionelle somatische Syndrome gehen mit erheblichen Einschränkungen im täglichen Leben einher. In der nationalen Literatur gibt es uneinheitliche Angaben zu ihrer Prävalenz.</p><h3 data-test=\"abstract-sub-heading\">Fragestellung</h3><p>Diese Arbeit als Teil eines Projekts zur Epidemiologie in Europa zielt darauf ab, die Prävalenz von chronischem Schmerz und funktionellen somatischen Syndromen in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in Deutschland zusammenzufassen.</p><h3 data-test=\"abstract-sub-heading\">Material und Methoden</h3><p>Es wurden eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Web of Science mit anschließenden Metaanalysen durchgeführt (https://osf.io/w52jm). Eingeschlossen wurden englischsprachige, international veröffentlichte Artikel, die die Prävalenz von Schmerzerkrankungen und funktionellen somatischen Syndromen an Stichproben der deutschen Allgemeinbevölkerung im Erwachsenenalter berichten. Die Qualität der Studien wurde anhand der Bewertungscheckliste des Joanna Briggs Institute überprüft.</p><h3 data-test=\"abstract-sub-heading\">Ergebnisse</h3><p>Die Untersuchung zeigt eine Streuung der Punktprävalenz für chronische Schmerzen von 14,3–22,6 %, wobei eine gepoolte Punktprävalenz, basierend auf 6 Studien mit 18.478 Datensätzen, von 14,99 % (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI]: 10,05–21,77 %) resultierte. Die Prävalenzschätzungen der funktionellen somatischen Syndrome ergab auf Basis von insgesamt 10 Studien und 37.110 Datensätzen eine gepoolte Punktprävalenz von 7,35 % (95 %-KI: 4,54–11,70 %). Es wird deutlich, dass Frauen eine höhere Prävalenz für beide Beschwerdetypen aufweisen als Männer. Der Egger-Test ergab keinen Hinweis auf einen Publikationsbias. Subgruppenanalysen zeigten ein niedriges Biasrisiko.</p><h3 data-test=\"abstract-sub-heading\">Schlussfolgerung</h3><p>Die erhebliche Heterogenität der Prävalenzraten unterstreicht die Notwendigkeit eines standardisierten diagnostischen Vorgehens in der Forschung, um eine konsistente und vergleichbare Datenbasis zu gewährleisten. Diskutiert werden die Ergebnisse auch vor dem Hintergrund der Versorgungslage im deutschen Gesundheitswesen und der Dringlichkeit, bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgungsmodelle zu entwickeln.</p>","PeriodicalId":51806,"journal":{"name":"Psychotherapeut","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-06-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Prävalenz von chronischem Schmerz und funktionellen somatischen Syndromen in Deutschland\",\"authors\":\"Caroline Rometsch, Fiammetta Cosci, Alexandra Martin\",\"doi\":\"10.1007/s00278-024-00734-5\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<h3 data-test=\\\"abstract-sub-heading\\\">Hintergrund</h3><p>Chronische Schmerzen und funktionelle somatische Syndrome gehen mit erheblichen Einschränkungen im täglichen Leben einher. In der nationalen Literatur gibt es uneinheitliche Angaben zu ihrer Prävalenz.</p><h3 data-test=\\\"abstract-sub-heading\\\">Fragestellung</h3><p>Diese Arbeit als Teil eines Projekts zur Epidemiologie in Europa zielt darauf ab, die Prävalenz von chronischem Schmerz und funktionellen somatischen Syndromen in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in Deutschland zusammenzufassen.</p><h3 data-test=\\\"abstract-sub-heading\\\">Material und Methoden</h3><p>Es wurden eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Web of Science mit anschließenden Metaanalysen durchgeführt (https://osf.io/w52jm). Eingeschlossen wurden englischsprachige, international veröffentlichte Artikel, die die Prävalenz von Schmerzerkrankungen und funktionellen somatischen Syndromen an Stichproben der deutschen Allgemeinbevölkerung im Erwachsenenalter berichten. Die Qualität der Studien wurde anhand der Bewertungscheckliste des Joanna Briggs Institute überprüft.</p><h3 data-test=\\\"abstract-sub-heading\\\">Ergebnisse</h3><p>Die Untersuchung zeigt eine Streuung der Punktprävalenz für chronische Schmerzen von 14,3–22,6 %, wobei eine gepoolte Punktprävalenz, basierend auf 6 Studien mit 18.478 Datensätzen, von 14,99 % (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI]: 10,05–21,77 %) resultierte. Die Prävalenzschätzungen der funktionellen somatischen Syndrome ergab auf Basis von insgesamt 10 Studien und 37.110 Datensätzen eine gepoolte Punktprävalenz von 7,35 % (95 %-KI: 4,54–11,70 %). Es wird deutlich, dass Frauen eine höhere Prävalenz für beide Beschwerdetypen aufweisen als Männer. Der Egger-Test ergab keinen Hinweis auf einen Publikationsbias. Subgruppenanalysen zeigten ein niedriges Biasrisiko.</p><h3 data-test=\\\"abstract-sub-heading\\\">Schlussfolgerung</h3><p>Die erhebliche Heterogenität der Prävalenzraten unterstreicht die Notwendigkeit eines standardisierten diagnostischen Vorgehens in der Forschung, um eine konsistente und vergleichbare Datenbasis zu gewährleisten. Diskutiert werden die Ergebnisse auch vor dem Hintergrund der Versorgungslage im deutschen Gesundheitswesen und der Dringlichkeit, bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgungsmodelle zu entwickeln.</p>\",\"PeriodicalId\":51806,\"journal\":{\"name\":\"Psychotherapeut\",\"volume\":null,\"pages\":null},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2024-06-18\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Psychotherapeut\",\"FirstCategoryId\":\"102\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1007/s00278-024-00734-5\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"心理学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q3\",\"JCRName\":\"Psychology\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Psychotherapeut","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1007/s00278-024-00734-5","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Psychology","Score":null,"Total":0}
Prävalenz von chronischem Schmerz und funktionellen somatischen Syndromen in Deutschland
Hintergrund
Chronische Schmerzen und funktionelle somatische Syndrome gehen mit erheblichen Einschränkungen im täglichen Leben einher. In der nationalen Literatur gibt es uneinheitliche Angaben zu ihrer Prävalenz.
Fragestellung
Diese Arbeit als Teil eines Projekts zur Epidemiologie in Europa zielt darauf ab, die Prävalenz von chronischem Schmerz und funktionellen somatischen Syndromen in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in Deutschland zusammenzufassen.
Material und Methoden
Es wurden eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Web of Science mit anschließenden Metaanalysen durchgeführt (https://osf.io/w52jm). Eingeschlossen wurden englischsprachige, international veröffentlichte Artikel, die die Prävalenz von Schmerzerkrankungen und funktionellen somatischen Syndromen an Stichproben der deutschen Allgemeinbevölkerung im Erwachsenenalter berichten. Die Qualität der Studien wurde anhand der Bewertungscheckliste des Joanna Briggs Institute überprüft.
Ergebnisse
Die Untersuchung zeigt eine Streuung der Punktprävalenz für chronische Schmerzen von 14,3–22,6 %, wobei eine gepoolte Punktprävalenz, basierend auf 6 Studien mit 18.478 Datensätzen, von 14,99 % (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI]: 10,05–21,77 %) resultierte. Die Prävalenzschätzungen der funktionellen somatischen Syndrome ergab auf Basis von insgesamt 10 Studien und 37.110 Datensätzen eine gepoolte Punktprävalenz von 7,35 % (95 %-KI: 4,54–11,70 %). Es wird deutlich, dass Frauen eine höhere Prävalenz für beide Beschwerdetypen aufweisen als Männer. Der Egger-Test ergab keinen Hinweis auf einen Publikationsbias. Subgruppenanalysen zeigten ein niedriges Biasrisiko.
Schlussfolgerung
Die erhebliche Heterogenität der Prävalenzraten unterstreicht die Notwendigkeit eines standardisierten diagnostischen Vorgehens in der Forschung, um eine konsistente und vergleichbare Datenbasis zu gewährleisten. Diskutiert werden die Ergebnisse auch vor dem Hintergrund der Versorgungslage im deutschen Gesundheitswesen und der Dringlichkeit, bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgungsmodelle zu entwickeln.
期刊介绍:
Zielsetzung der Zeitschrift
Die Zeitschrift Psychotherapeut richtet sich an Ärzt*innen und Psycholog*innen in der Praxis und Klinik, die psychotherapeutische Kompetenz erworben haben oder in Weiterbildung dazu stehen. Psychotherapeut ist inhaltlich schulenunabhängig und fächerübergreifend konzipiert und strebt die Annäherung und fachliche Diskussion der diversen psychotherapeutischen Schulrichtungen an.
Praxisorientierte Übersichtsarbeiten greifen ausgewählte Themen auf und bieten der Leserschaft eine Zusammenstellung aktueller Erkenntnisse aus allen Bereichen der Psychotherapie. Neben der Vermittlung von relevantem Hintergrundwissen liegt der Schwerpunkt dabei auf konkreten Handlungsempfehlungen.
Frei eingereichte Originalien ermöglichen die Präsentation wichtiger klinischer Studien und dienen dem wissenschaftlichen Austausch.
Beiträge der Rubrik „CME: Weiterbildung – Zertifizierte Fortbildung“ bieten gesicherte Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und machen ärztliche Erfahrung für die tägliche Praxis nutzbar. Nach Lektüre der Beiträge können die Leser*innen ihr erworbenes Wissen überprüfen und online CME-Punkte erhalten.
Aims & Scope
The journal Psychotherapeut aims at specialists and psychologists who have acquired psychotherapeutic competence or are about to complete their education in this field. The contents of Psychotherapeut are based on a conception that is independent from individual schools and disciplines, and the journal aims to foster the convergence of and professional exchange between the different schools of psychotherapy.
Comprehensive reviews provide an overview on selected topics and offer the reader evidenced based information on diagnostics and therapy.
Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve the scientific exchange.
Review articles under the rubric ''Continuing Medical Education'' present verified results of scientific research and their integration into daily practice.
Review
All articles of Psychotherapeut are reviewed. Original articles undergo a peer review process.
Declaration of Helsinki
All manuscripts submitted for publication presenting results from studies on probands or patients must comply with the Declaration of Helsinki.
Indexed in Social Sciences Citation Index, EMBASE and Scopus.