{"title":"[血管手术中的临时分流术]。","authors":"V Michal, L Hejnal, P Firt","doi":"10.1055/s-0028-1100771","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Rekonstruktive Eingriffe am Aortenbogen und seinen Ästen, an der absteigenden Aorta und an den Nierenarterien sind für den Chirurgen neben technischen Schwierigkeiten mit einem unangenehmen Faktor verbunden, nämlich mit der Empfindlichkeit des Zentralnervensystems und der Niere gegen Ischämie. Die Organempfindlichkeit gegenüber einer arteriellen Drosselung wird durch die Zeitspanne charakterisiert, innerhalb derer die Blutversorgung des Gehirns, des Rückenmarks oder einer Niere vollkommen unterbrochen werden kann, ohne daß eine irreversible Schädigung eintritt (Abb. 1). Für den Aortenbogen bis unterhalb des Abgangs der linken A. subclavia, den Truncus brachiocephalicus, die Aa. carotides, die Aa. subclaviae und die Aa. vertebrales beträgt diese limitierende Zeitspanne etwa 5 Minuten. Dabei werden für die Unterbrechung einer der 4 zerebralen Arterien die Kompensationsfunktion des Circulus Wilisii und die der 3 anderen Hirnarterien nicht berücksichtigt. Die intraund extrakranielle Kollateralfunktion derselben kann nämlich bei arteriosklerotischen Gefäßeinengungen und beim Takayasha-Syndrom sehr erheblich vermindert sein. Bei Eingriffen im Bereich der Aorta desc. dürfen für dauernd 2-3 Interkostalarterienpaare ohne Gefahr für das Rückenmark ligiert werden. Eine vollkommene Unterbrechung des Blutstromes in der Aorta desc. selbst ist wegen der gleichzeitigen Ausschaltung aller Aa. intercostales jedoch nur für 7-10 Minuten erlaubt, weil bei längerer Dauer eine Paraplegie eintreten kann. Im Gebiet der Bauchaorta und Aa. renales kann die Blutströmung ohne nachfolgende Nierenschäden für 30-40 Minuten unterbrochen werden.","PeriodicalId":78796,"journal":{"name":"Thoraxchirurgie und vaskulare Chirurgie","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1966-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1055/s-0028-1100771","citationCount":"14","resultStr":"{\"title\":\"[Temporary shunts in vascular surgery].\",\"authors\":\"V Michal, L Hejnal, P Firt\",\"doi\":\"10.1055/s-0028-1100771\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Rekonstruktive Eingriffe am Aortenbogen und seinen Ästen, an der absteigenden Aorta und an den Nierenarterien sind für den Chirurgen neben technischen Schwierigkeiten mit einem unangenehmen Faktor verbunden, nämlich mit der Empfindlichkeit des Zentralnervensystems und der Niere gegen Ischämie. Die Organempfindlichkeit gegenüber einer arteriellen Drosselung wird durch die Zeitspanne charakterisiert, innerhalb derer die Blutversorgung des Gehirns, des Rückenmarks oder einer Niere vollkommen unterbrochen werden kann, ohne daß eine irreversible Schädigung eintritt (Abb. 1). Für den Aortenbogen bis unterhalb des Abgangs der linken A. subclavia, den Truncus brachiocephalicus, die Aa. carotides, die Aa. subclaviae und die Aa. vertebrales beträgt diese limitierende Zeitspanne etwa 5 Minuten. Dabei werden für die Unterbrechung einer der 4 zerebralen Arterien die Kompensationsfunktion des Circulus Wilisii und die der 3 anderen Hirnarterien nicht berücksichtigt. Die intraund extrakranielle Kollateralfunktion derselben kann nämlich bei arteriosklerotischen Gefäßeinengungen und beim Takayasha-Syndrom sehr erheblich vermindert sein. Bei Eingriffen im Bereich der Aorta desc. dürfen für dauernd 2-3 Interkostalarterienpaare ohne Gefahr für das Rückenmark ligiert werden. 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