{"title":"赫伯特·施密特,多米尼克。布贝纳伊索尔·诺特迈尔新德外国词典第8卷:理想无物2. 出版德语研究所最新发行的。柏林,波士顿,德格鲁耶特XXI + 564年","authors":"H. Munske","doi":"10.1515/zrs-2020-2031","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Es ist natürlich erfreulich, den Fortgang dieses lexikographischen Großunternehmens anzeigen zu dürfen. Die erste Auflage war 1913 (A-K) von Hans Schulz begonnen, 1942 (L-P) von Otto Basler fortgesetzt und im IDS in weiteren fünf Bänden 1977–1983 abgeschlossen worden. Der von Alan Kirkness herausgegebene Registerband (1988) hatte die Heterogenität dieses Werks offenkundig gemacht. So kam der Plan auf, die beiden ersten Bände mit der erfahrenen Mannschaft am IDS nach dem Muster der Alphabetstrecke Q-Z als zweite Auflage völlig neu zu bearbeiten. Dies ging zunächst auch zügig voran: Es erschienen in schneller Folge Band 1 a – Antike (1995), Band 2 Antinomie – Azur (1996), Band 3 Baby – Cutter (1997) und Band 4 da capo – Dynastie (1999); dann in wachsenden Abständen Band 5 Eau de Cologne – Futurismus (2004), Band 6 Gag – Gynäkologie (2008), Band 7 habilitieren – hysterisch (2010) und jetzt ideal – inaktiv (2017). Diese Aufzählung sagt viel über das Schicksal dieses Werks. Vergleicht man die jüngste Wegstrecke mit den entsprechenden Einträgen im Duden Fremdwörterbuch von 1990, so entsprechen die 564 Seiten des 8. Bandes etwa zehn Seiten im Duden. Im Duden verbleiben von inaktiv bis zum Ende des Buchstabens P noch 312 Seiten. Bei gleichbleibender Bearbeitungsdichte wären noch ca. zehn Bände zu bewältigen. Sollte die Bearbeitungsdauer nicht beschleunigt werden können, wäre ein Abschluss bis zur Alphabetstrecke P in etwa 70 Jahren, also etwa um 2077 erreichbar. Dann wären aber die vier Bände von Q-Z (1977–1983) bereits um fast 100 Jahre veraltet. Und auch die 2. Auflage von 1995 ff. hätte schon antiquarischen Wert. Kurz: So kann es nicht weitergehen. Die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Teils des deutschen Wortschatzes, der unter dem Namen Fremdwortschatz völlig falsch etikettiert ist, kann nicht ad calendas graecas hinausgeschoben werden. Was ist eine Kulturnation wert, die es nicht schafft, die Nationalsprache in ihrer historischen Dimension darzustellen? Bevor wir dies weiterverfolgen, soll die lexikographische Leistung des vorliegenden Bandes betrachtet und gewürdigt werden. Ein erster Einstieg ist immer das Vorwort. Herbert Schmidt, der Leiter des Unternehmens, begründet das verzögerte Erscheinen vor allem mit dem von sechs auf drei Mitarbeiter verkleinerten ZRS 2020; 12(1–2): 8–13","PeriodicalId":32266,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","volume":"12 1","pages":"8 - 13"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-03-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zrs-2020-2031","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Herbert Schmidt, Dominik Brückner, Isolde Nortmeyer, Oliver Pfefferkorn & Oda Vietze. 2017. Deutsches Fremdwörterbuch Band 8: ideal – inaktiv. 2. Auflage, völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache. Berlin, Boston: De Gruyter. XXI + 564 S.\",\"authors\":\"H. 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Herbert Schmidt, Dominik Brückner, Isolde Nortmeyer, Oliver Pfefferkorn & Oda Vietze. 2017. Deutsches Fremdwörterbuch Band 8: ideal – inaktiv. 2. Auflage, völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache. Berlin, Boston: De Gruyter. XXI + 564 S.
Es ist natürlich erfreulich, den Fortgang dieses lexikographischen Großunternehmens anzeigen zu dürfen. Die erste Auflage war 1913 (A-K) von Hans Schulz begonnen, 1942 (L-P) von Otto Basler fortgesetzt und im IDS in weiteren fünf Bänden 1977–1983 abgeschlossen worden. Der von Alan Kirkness herausgegebene Registerband (1988) hatte die Heterogenität dieses Werks offenkundig gemacht. So kam der Plan auf, die beiden ersten Bände mit der erfahrenen Mannschaft am IDS nach dem Muster der Alphabetstrecke Q-Z als zweite Auflage völlig neu zu bearbeiten. Dies ging zunächst auch zügig voran: Es erschienen in schneller Folge Band 1 a – Antike (1995), Band 2 Antinomie – Azur (1996), Band 3 Baby – Cutter (1997) und Band 4 da capo – Dynastie (1999); dann in wachsenden Abständen Band 5 Eau de Cologne – Futurismus (2004), Band 6 Gag – Gynäkologie (2008), Band 7 habilitieren – hysterisch (2010) und jetzt ideal – inaktiv (2017). Diese Aufzählung sagt viel über das Schicksal dieses Werks. Vergleicht man die jüngste Wegstrecke mit den entsprechenden Einträgen im Duden Fremdwörterbuch von 1990, so entsprechen die 564 Seiten des 8. Bandes etwa zehn Seiten im Duden. Im Duden verbleiben von inaktiv bis zum Ende des Buchstabens P noch 312 Seiten. Bei gleichbleibender Bearbeitungsdichte wären noch ca. zehn Bände zu bewältigen. Sollte die Bearbeitungsdauer nicht beschleunigt werden können, wäre ein Abschluss bis zur Alphabetstrecke P in etwa 70 Jahren, also etwa um 2077 erreichbar. Dann wären aber die vier Bände von Q-Z (1977–1983) bereits um fast 100 Jahre veraltet. Und auch die 2. Auflage von 1995 ff. hätte schon antiquarischen Wert. Kurz: So kann es nicht weitergehen. Die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Teils des deutschen Wortschatzes, der unter dem Namen Fremdwortschatz völlig falsch etikettiert ist, kann nicht ad calendas graecas hinausgeschoben werden. Was ist eine Kulturnation wert, die es nicht schafft, die Nationalsprache in ihrer historischen Dimension darzustellen? Bevor wir dies weiterverfolgen, soll die lexikographische Leistung des vorliegenden Bandes betrachtet und gewürdigt werden. Ein erster Einstieg ist immer das Vorwort. Herbert Schmidt, der Leiter des Unternehmens, begründet das verzögerte Erscheinen vor allem mit dem von sechs auf drei Mitarbeiter verkleinerten ZRS 2020; 12(1–2): 8–13