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Klinische Angebote zum Schwangerschaftsabbruch im zweiten und dritten Trimenon – eine explorative Erhebung zur aktuellen Versorgungslage
In Deutschland kann – bei schwerwiegender Gefahr für das Leben oder die Gesundheit einer Schwangeren – nach einer medizinischen Indikation durch eine*n Ärzt*in eine Schwangerschaft auch im zweiten oder dritten Trimenon abgebrochen werden. Ein solcher Abbruch geht meist mit einem schwierigen emotionalen Entscheidungsprozess einher. Jedoch ist diese Entscheidung nicht die einzige Herausforderung, der sich Schwangere bei einem Abbruch nach der 14. Schwangerschaftswoche p. m. stellen müssen. Bereits eine Einrichtung zu finden, in der eine medizinische Indikation ausgestellt bzw. der sogenannte „späte“ Abbruch durchgeführt wird, kann unter anderem aufgrund nur schwer zugänglicher Informationen für Betroffene herausfordernd sein. Im Rahmen einer explorativen Studie
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wurden Daten zur medizinischen Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen im zweiten und dritten Trimenon erhoben, basierend auf Expert*inneninterviews und einer Online-Befragung von medizinischen Einrichtungen. Die Studie weist auf vorhandene Hürden im Zugang zu medizinischen Indikationen sowie unterschiedliche Bewertungen medizinischer Diagnosen für das Ausstellen einer Indikation hin. Zudem wird deutlich, dass die Verfahrensweisen der Kliniken zur Umsetzung des Abbruchs unterschiedlich und für Betroffene wenig transparent sind. Für eine gute Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen sind eine multidisziplinäre Zusammenarbeit und Transparenz über vorhandene Angebote wie auch Verfahrensweisen unentbehrlich.