Plant Ontology, Non-Human Becoming and Acoustic Materiality in Oswald Egger's Herde der Rede

Abstract:This article analyses Oswald Egger's experimental nature poetry with reference to ideas from Critical Plant Studies and material feminisms. It links the images of proliferating vegetal dynamism and Egger's poetics of movement to notions of agential materiality but stresses that there is not a simple inversion whereby plants take on human properties. Rather the texts foreground the primacy of becoming, pluralism, differential relationality, non-identity and heteronomy, which question humanist notions of originality, autonomy and individuality and criticize material origin stories and the opposition between nature and human. Simultaneously, Egger's non-representational opacity opens ontology up to difference.Abstract:Dieser Beitrag analysiert Oswald Eggers experimentelle Naturgedichte mit Bezug auf Critical Plant Studies und Material Feminisms. Der Artikel bringt die Bilder von wuchernder lebendiger Pflanzlichkeit in Verbindung mit Eggers Poetik der Rastlosigkeit und mit dem Gedanken von agentieller Materialität, betont aber dass es keine Umwertung gibt, bei der die Pflanzen einfach menschliche Eigenschaften übernehmen. Die Schlüsselwörter im Gedicht zeigen, dass die Ideen von ständigem Werden, von der Vielfältigkeit, Wechselwirkung, nicht-Identität und Heteronomie Vorrang haben. Dadurch werden Ursprünglichkeit und Selbstständigkeit in Frage gestellt. Materielle Ursprungsgeschichten und die Gegensätzlichkeit zwischen Mensch und Natur werden kritisiert. Eine nicht-darstellende Undurchsichtigkeit tritt in den Vordergrund, wodurch Ontologie auf Differenzen hin geöffnet wird.