{"title":"φόβοςκαὶκάλλος.在三元阴茎的服用《伊利亚特》中","authors":"Saskia Schomber","doi":"10.1515/anab-2019-0005","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Das 691 Verse umfassende, hexametrische Gedicht Ἰλίου ἅλωσις1 (Einnahme Ilions) erzählt die im Titel angekündigte Einnahme der Stadt Troja in zwei großen Episoden. Von ihnen konzentriert sich die erste nach einem Proöm (vv. 1–5) und der katalogartigen Schilderung der Ausgangssituation (vv. 6–56) auf den Bau, den Einsatz und schließlich die Aufnahme des hölzernen Pferdes in Troja (vv. 57–509). Der zweite, gewöhnlich als Nyktomachie bezeichnete Abschnitt (vv. 510–691) schildert die Ereignisse während des nächtlichen Überfalls auf die Stadt.2 Wie sich bereits im quantitativen Vergleich andeutet, dominiert die Ekphrasis des hölzernen Pferdes, zusammen mit den Geschehnissen um und im Anschluss an seinen Bau, mehr als zwei Drittel des Gedichtes. Bei der Ekphrasis des Pferdes (vv. 57–107) handelt es sich um die einzige ausführliche literarische Beschreibung des hölzernen Pferdes, die überliefert ist.3 Berichte über den Bau des Pferdes in anderen Texten wie Homers Odyssee oder Vergils Aeneis, die die Ereignisse beide im Rückblick schildern,4 und auch in den Posthomerica des Quintus von Smyrna unterscheiden sich in ihrem Umfang und Zugriff auf das Thema stark von der Einnahme Ilions.5 Die Aufmerksamkeit, die in der triphiodoreischen Ekphrasis der Farbigkeit und Materialität sowie der Wirkung des Pferdes auf seine Betrachter:innen gewidmet wird, findet in keinem dieser Texte eine Parallele. In der Forschung ist bereits darauf hingewiesen worden, dass die Ekphrasis selbst im Kontext der spätantiken rhetorischen und ästhetischen Konventionen zu betrachten6 und","PeriodicalId":42033,"journal":{"name":"ANTIKE UND ABENDLAND","volume":"65-66 1","pages":"115 - 138"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2020-09-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/anab-2019-0005","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"φόβος καὶ κάλλος. Ambiguität und Wirkungsästhetik in Triphiodors Einnahme Ilions\",\"authors\":\"Saskia Schomber\",\"doi\":\"10.1515/anab-2019-0005\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Das 691 Verse umfassende, hexametrische Gedicht Ἰλίου ἅλωσις1 (Einnahme Ilions) erzählt die im Titel angekündigte Einnahme der Stadt Troja in zwei großen Episoden. Von ihnen konzentriert sich die erste nach einem Proöm (vv. 1–5) und der katalogartigen Schilderung der Ausgangssituation (vv. 6–56) auf den Bau, den Einsatz und schließlich die Aufnahme des hölzernen Pferdes in Troja (vv. 57–509). Der zweite, gewöhnlich als Nyktomachie bezeichnete Abschnitt (vv. 510–691) schildert die Ereignisse während des nächtlichen Überfalls auf die Stadt.2 Wie sich bereits im quantitativen Vergleich andeutet, dominiert die Ekphrasis des hölzernen Pferdes, zusammen mit den Geschehnissen um und im Anschluss an seinen Bau, mehr als zwei Drittel des Gedichtes. Bei der Ekphrasis des Pferdes (vv. 57–107) handelt es sich um die einzige ausführliche literarische Beschreibung des hölzernen Pferdes, die überliefert ist.3 Berichte über den Bau des Pferdes in anderen Texten wie Homers Odyssee oder Vergils Aeneis, die die Ereignisse beide im Rückblick schildern,4 und auch in den Posthomerica des Quintus von Smyrna unterscheiden sich in ihrem Umfang und Zugriff auf das Thema stark von der Einnahme Ilions.5 Die Aufmerksamkeit, die in der triphiodoreischen Ekphrasis der Farbigkeit und Materialität sowie der Wirkung des Pferdes auf seine Betrachter:innen gewidmet wird, findet in keinem dieser Texte eine Parallele. In der Forschung ist bereits darauf hingewiesen worden, dass die Ekphrasis selbst im Kontext der spätantiken rhetorischen und ästhetischen Konventionen zu betrachten6 und\",\"PeriodicalId\":42033,\"journal\":{\"name\":\"ANTIKE UND ABENDLAND\",\"volume\":\"65-66 1\",\"pages\":\"115 - 138\"},\"PeriodicalIF\":0.1000,\"publicationDate\":\"2020-09-10\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/anab-2019-0005\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"ANTIKE UND ABENDLAND\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/anab-2019-0005\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"历史学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"0\",\"JCRName\":\"CLASSICS\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ANTIKE UND ABENDLAND","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/anab-2019-0005","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"CLASSICS","Score":null,"Total":0}
φόβος καὶ κάλλος. Ambiguität und Wirkungsästhetik in Triphiodors Einnahme Ilions
Das 691 Verse umfassende, hexametrische Gedicht Ἰλίου ἅλωσις1 (Einnahme Ilions) erzählt die im Titel angekündigte Einnahme der Stadt Troja in zwei großen Episoden. Von ihnen konzentriert sich die erste nach einem Proöm (vv. 1–5) und der katalogartigen Schilderung der Ausgangssituation (vv. 6–56) auf den Bau, den Einsatz und schließlich die Aufnahme des hölzernen Pferdes in Troja (vv. 57–509). Der zweite, gewöhnlich als Nyktomachie bezeichnete Abschnitt (vv. 510–691) schildert die Ereignisse während des nächtlichen Überfalls auf die Stadt.2 Wie sich bereits im quantitativen Vergleich andeutet, dominiert die Ekphrasis des hölzernen Pferdes, zusammen mit den Geschehnissen um und im Anschluss an seinen Bau, mehr als zwei Drittel des Gedichtes. Bei der Ekphrasis des Pferdes (vv. 57–107) handelt es sich um die einzige ausführliche literarische Beschreibung des hölzernen Pferdes, die überliefert ist.3 Berichte über den Bau des Pferdes in anderen Texten wie Homers Odyssee oder Vergils Aeneis, die die Ereignisse beide im Rückblick schildern,4 und auch in den Posthomerica des Quintus von Smyrna unterscheiden sich in ihrem Umfang und Zugriff auf das Thema stark von der Einnahme Ilions.5 Die Aufmerksamkeit, die in der triphiodoreischen Ekphrasis der Farbigkeit und Materialität sowie der Wirkung des Pferdes auf seine Betrachter:innen gewidmet wird, findet in keinem dieser Texte eine Parallele. In der Forschung ist bereits darauf hingewiesen worden, dass die Ekphrasis selbst im Kontext der spätantiken rhetorischen und ästhetischen Konventionen zu betrachten6 und
期刊介绍:
The ANTIKE UND ABENDLAND yearbook was founded immediately after the Second World War by Bruno Snell as a forum for interdisciplinary discussion of topics from Antiquity and the history of their later effects. The Editorial Board contains representatives from the disciplines of Classical Studies, Ancient History, Germanic Studies, Romance Studies and English Studies. Articles are published on classical literature and its reception, the history of science, Greek myths, classical mythology and its European heritage; in addition, there are contributions on Ancient history, art, philosophy, science, religion and their significance for the history of European culture and thought.