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Ernährung in der Parodontitistherapie und -prävention
Neuere ätiologische Modelle zur Entstehung der Parodontitis rücken immer stärker den Entzündungsprozess in den Mittelpunkt der Betrachtung, der im Rahmen der „ökologischen Plaquehypothese“ zu einer wirtsvermittelten Dysbiose führt [1, 2]. Diese Betrachtung ist deswegen so fundamental, da sie die über Jahrzehnte vorherrschende Fokussierung auf die Plaque und die damit einhergehenden parodontalen Therapiekonzepte der Plaquereduktion verändert und neue Therapieansätze wie die sogenannte Wirtsmodulation (engl. Host Modulation) hervorbringt [3]. Die Wirtsmodulation hat zum Ziel, die immunologischen Prozesse im Organismus so zu beeinflussen, dass eine optimale Wirtsantwort ermöglicht wird bzw. die Entzündung reduziert und aufgelöst wird. Dafür bieten sich natürliche und/oder medikamentöse Ansätze an [3]. Für eine ursachengerichtete Therapie ist dabei wichtig zu fragen, warum der jeweilige von Parodontitis betroffene Organismus von sich aus eigentlich keine adäquate immunologische Reaktion zeigt. Die Gründe für diese präexistente „negative“ Wirtsbeeinflussung können sowohl genetische Ursachen (wie z.B. im Fall des Papillon-LefèvreSyndroms) und/oder umweltbedingte Ursachen haben [4]. Während die genetischen Ursachen nicht bzw. im Rahmen der Epigenetik noch nicht voraussagbar beeinflusst werden können, stellen die umweltbedingten Ursachen in ihrer Veränderung ein starkes nutzbares therapeutisches Potenzial dar. Hierzu gehört die Beeinflussung von Faktoren wie Rauchen, Diabetes, Ernährung, körperliche Aktivität und Stress [5].