学生调查中的认知激活

IF 1.8 4区 心理学 Q3 PSYCHOLOGY, EDUCATIONAL Zeitschrift Fur Padagogische Psychologie Pub Date : 2023-02-27 DOI:10.1024/1010-0652/a000359
Svenja Rieser, J. Decristan
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Bisher werden in Befragungen Items zu beiden Facetten eingesetzt, ohne systematisch dazwischen zu unterscheiden. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand der Daten aus IGLU 2016 die Bedeutung der Konzeptualisierung und Operationalisierung beider Facetten von kognitiver Aktivierung in Schülerinnen- und Schülerbefragungen für die Prädiktion von fachlichen Leistungen. Mit den Angaben der 3797 Kinder aus 192 vierten Klassen zeigt sich mittels Mehrebenen-CFA, dass sich Items beider Operationalisierungen zwei faktoriell trennbaren Skalen zuordnen lassen. Zudem lassen sich für beide Konstrukte unterschiedliche Zusammenhänge mit der Leseleistung identifizieren. Während das Potential zur kognitiven Aktivierung auf Klassenebene positiv mit der Leseleistung zusammenhängt, findet sich für die individuelle kognitive Aktivierung nur auf Individualebene ein negativer Zusammenhang mit der Leseleistung. 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摘要

摘要.认知活跃被认为是教学质量的一种特征,教学过程旨在鼓励学生参加任何深入的教学过程。但是,有关认知激活与学习能力之间关系的经验发现迄今为止并不清楚。从理论和学员的面谈中,可以发现一种认知激活有两个方面:一有可能的认知激活被描述为班级特征,特别是教学技能。相反,个人认知活跃侧重于学习者的课堂经历,也因此可视为个别的特征。迄今为止,在挑选两项技能时,都用过技术性的发明家。利用2016年伊格鲁的数据,本论文探讨了认知修复这两方面概念的概念性和手术化对预测学生成就的意义。在192个四年级的3797名儿童的那些资料中,在这两个手术的标准都是两个具备成分的。另外,这两种能量之间也可能存在相对于能量的关系。尽管在班级层面的认知活跃的潜力与有效阅读相积极相关,但是,只有在个体的认知活跃有负面的相关关系。我们的研究结果结合了以下两个概念,一是可能的认知激活和单独的认知激活。我们在今后的工作中会更明确地区分这两种概念。它们还为解释智力激活和学习能力之间的联系的不明发现奠定了基础。特别是,在应对小学儿童的认知挑战时,都要对他们进行详细的审查和关键的质疑。
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Kognitive Aktivierung in Befragungen von Schülerinnen und Schülern
Zusammenfassung. Kognitive Aktivierung gilt als Unterrichtsqualitätsmerkmal, mithilfe dessen spezifische Handlungen und Aufgabenstellungen der Lehrkraft bei den Schülerinnen und Schülern vertiefte Lernprozesse anregen sollen. Die empirischen Befunde zum Zusammenhang zwischen der kognitiven Aktivierung und der Lernleistung sind jedoch bislang nicht eindeutig. Sowohl theoretisch als auch in Befragungen von Lernenden lassen sich zwei Facetten der kognitiven Aktivierung herausarbeiten: Das Potential zur kognitiven Aktivierung kann als Klassenmerkmal aufgefasst werden und beschreibt vor allem beobachtbares Lehrkraftverhalten. Die individuelle kognitive Aktivierung befasst sich hingegen mit dem Erleben des Unterrichts durch die Lernenden und kann somit als individuelles Merkmal verstanden werden. Bisher werden in Befragungen Items zu beiden Facetten eingesetzt, ohne systematisch dazwischen zu unterscheiden. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand der Daten aus IGLU 2016 die Bedeutung der Konzeptualisierung und Operationalisierung beider Facetten von kognitiver Aktivierung in Schülerinnen- und Schülerbefragungen für die Prädiktion von fachlichen Leistungen. Mit den Angaben der 3797 Kinder aus 192 vierten Klassen zeigt sich mittels Mehrebenen-CFA, dass sich Items beider Operationalisierungen zwei faktoriell trennbaren Skalen zuordnen lassen. Zudem lassen sich für beide Konstrukte unterschiedliche Zusammenhänge mit der Leseleistung identifizieren. Während das Potential zur kognitiven Aktivierung auf Klassenebene positiv mit der Leseleistung zusammenhängt, findet sich für die individuelle kognitive Aktivierung nur auf Individualebene ein negativer Zusammenhang mit der Leseleistung. Zusammengenommen unterstützen die Ergebnisse die Ausführungen dazu, dass es sich bei dem Potential zur kognitiven Aktivierung und der individuellen kognitiven Aktivierung um zwei konzeptionell unterschiedliche Konstrukte handelt, welche in zukünftigen Arbeiten deutlicher voneinander abgegrenzt werden sollten. Außerdem liefern sie einen Baustein für die Erklärung der nicht eindeutigen Befunde zum Zusammenhang zwischen kognitiver Aktivierung und Lernleistung. Insbesondere Items zur erlebten kognitiven Herausforderung sollten bei Befragungen von Grundschulkindern detaillierter betrachtet und kritisch hinterfragt werden.
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Zeitschrift Fur Padagogische Psychologie
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期刊介绍: Die Zeitschrift publiziert Beiträge aus dem Gesamtgebiet der Pädagogischen Psychologie. Alle eingereichten Beiträge werden einem anonymen Begutachtungsverfahren unterzogen ("blind peer-review").
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