VilmosÁgel。2017.语法文本分析。文本链接,句子链接,单词组链接。柏林,波士顿:Walter de Gruyter。xvii,941 S。

A. Holler
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Unter der Grammatischen Textanalyse – ein Begriff, den Ágel eigens prägt – versteht der Verfasser „eine Art deszendente, ,von oben nach unten‘ gerichtete, Syntax des Deutschen: eine Syntax vom Text über den Satz zum Wort“ (S. xiii). Diese, zugleich den Auftakt des Buches bildende Aussage steckt den Rahmen für das gesamte Herangehen ab: Grammatisch bedeutet im Grunde syntaktisch, die Beschreibungseinheiten werden jedoch originär vom Text und nicht vom Satz abgeleitet. Beide Annahmen haben geschätzte Vorläufer. Während das Primat der Syntax grammatiktheoretisch – von der Valenzgrammatik bis zur generativen Grammatik – Usus ist, erinnert die Beschreibung aller sprachlichen Phänomene in Bezug auf die Grundeinheit ‚Text‘ unmittelbar an Weinrichs (zuletzt 2005 wieder aufgelegte) Textgrammatik. Ágel und Weinrich teilen die Grundüberzeugung, dass die grammatische Beschreibung einer Sprache von ihrem textuellen Gebrauch her gedacht werden muss, weswegen beide die Analyse konkreter Texte zum methodischen Prinzip erheben. Während Weinrich aber bottom-up vorgeht, d. h. die traditionellen grammatischen Terme und Kategorien voraussetzt und diese mittels eines festgelegten Sets semantischer Merkmale textgrammatisch beschreibt und dabei sowohl mündliche wie auch schriftliche Sprachdaten sowie verschiedene Textsorten einbezieht, konzentriert sich Ágel auf geschriebene literarische Texte und ZRS 2020; 12(1–2): 88–101","PeriodicalId":32266,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-11-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zrs-2020-2043","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Vilmos Ágel. 2017. Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppenglieder. Berlin, Boston: Walter de Gruyter. xviii, 941 S.\",\"authors\":\"A. 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摘要

旨在全面描述德语语法的书通常很厚。在这方面,维尔莫斯·阿格尔的语法文本分析形成了。文本成员、句子成员、单词组成员几乎千页的范围也不例外。然而,由Walter de Gruyter出版的Ágel 2017年的作品在另一个方面与当代德语的当前标准语法有着惊人的不同:分析始于最大的意义单元,文本,而不是单词。因此,要分析的单元的结构不遵循通常的单词类型命名法,而是基于不同大小的功能文本单元。通过语法文本分析——这是Ágel自己创造的一个术语——作者理解“一种下降,德语语法:从文本到句子再到单词的语法”(第十三页)这句话同时构成了本书的开头,为整个方法奠定了框架:语法基本上意味着句法,但描述单位最初来源于文本,而不是句子。这两种假设都有估计的前兆。虽然从配价语法到生成语法,语法的首要地位是语法理论的惯例,但对所有与基本单位“文本”相关的语言现象的描述直接让人想起了Weinrich(最近重新发行的)文本语法。Ágel和Weinrich有一个共同的基本信念,即语言的语法描述必须从文本的使用中考虑,这就是为什么他们都将具体文本的分析作为一种方法论原则。然而,尽管Weinrich自下而上,即采用传统的语法术语和类别,并通过一组语义特征对其进行文本描述,包括口头和书面语言数据以及不同类型的文本,但Ágel专注于书面文学文本和ZRS 2020;12(1-2):88–101
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Vilmos Ágel. 2017. Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppenglieder. Berlin, Boston: Walter de Gruyter. xviii, 941 S.
Bücher, die auf eine umfassende Beschreibung der Grammatik des Deutschen zielen, sind meistens dick. In dieser Hinsicht bildet Vilmos Ágels Grammatische Textanalyse. Textglieder, Satzglieder, Wortgruppengliedermit knapp eintausend Seiten Umfang keine Ausnahme. Allerdings unterscheidet sich Ágels 2017 bei Walter de Gruyter erschienenes Werk in anderer Hinsicht auffallend von aktuellen Standardgrammatiken zur deutschen Gegenwartssprache: Die Analyse beginnt bei der größten bedeutungstragenden Einheit, dem Text, und nicht beim Wort. Entsprechend folgt die Gegliedertheit der zu analysierenden Einheiten nicht der üblichen Wortartennomenklatur, sondern basiert auf funktionalen Texteinheiten unterschiedlicher Größe. Unter der Grammatischen Textanalyse – ein Begriff, den Ágel eigens prägt – versteht der Verfasser „eine Art deszendente, ,von oben nach unten‘ gerichtete, Syntax des Deutschen: eine Syntax vom Text über den Satz zum Wort“ (S. xiii). Diese, zugleich den Auftakt des Buches bildende Aussage steckt den Rahmen für das gesamte Herangehen ab: Grammatisch bedeutet im Grunde syntaktisch, die Beschreibungseinheiten werden jedoch originär vom Text und nicht vom Satz abgeleitet. Beide Annahmen haben geschätzte Vorläufer. Während das Primat der Syntax grammatiktheoretisch – von der Valenzgrammatik bis zur generativen Grammatik – Usus ist, erinnert die Beschreibung aller sprachlichen Phänomene in Bezug auf die Grundeinheit ‚Text‘ unmittelbar an Weinrichs (zuletzt 2005 wieder aufgelegte) Textgrammatik. Ágel und Weinrich teilen die Grundüberzeugung, dass die grammatische Beschreibung einer Sprache von ihrem textuellen Gebrauch her gedacht werden muss, weswegen beide die Analyse konkreter Texte zum methodischen Prinzip erheben. Während Weinrich aber bottom-up vorgeht, d. h. die traditionellen grammatischen Terme und Kategorien voraussetzt und diese mittels eines festgelegten Sets semantischer Merkmale textgrammatisch beschreibt und dabei sowohl mündliche wie auch schriftliche Sprachdaten sowie verschiedene Textsorten einbezieht, konzentriert sich Ágel auf geschriebene literarische Texte und ZRS 2020; 12(1–2): 88–101
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