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Sexualität und Behinderung: Vom Doppeltabu zu Sichtbarkeit und Teilhabe
Laut Weltgesundheitsorganisation sind 15 % der Weltbevölkerung – also rund eine Milliarde Menschen – von geistigen, seelischen und/oder körperlichen Behinderungen betroffen (WHO und World Bank 2011). Die WHO deklariert Menschen mit Behinderungen als die zahlenmäßig größte gesellschaftliche Minderheit. Und diese Minderheit wächst beständig. Denn im Zuge des generellen Bevölkerungswachstums, der verbesserten medizinischen Versorgung und der steigenden Lebenserwartung gibt es immer mehr Menschen, die mit Beeinträchtigungen leben. Dabei sind Menschen mit Behinderungen nicht irgendwelche „Anderen“, sondern immer auch wir selbst: Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens durch Unfälle, Krankheiten, Behandlungsfehler, Alterungsprozesse oder belastende Lebensumstände zumindest zeitweise geistig, seelisch oder körperlich beeinträchtigt.