鲁道夫·德·西里亚,尤塔·兰斯梅尔。2019年,奥地利德语学校。语言变异与规范之间的紧张关系中的教育与德语课程。维也纳、科隆、魏玛:Böhlau。265秒。

Birte Kellermeier-Rehbein
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Doch wie die Erfahrung zeigt, ist es mitunter ein langwieriger Prozess, bis sich wissenschaftliche Erkenntnisse einen Weg in die universitäre Ausbildung von LehrerInnen, in den schulischen Unterricht und bis zu interessierten Bevölkerungsgruppen bahnen. An dieser Stelle setzten Rudolf de Cillia und Jutta Ransmayr an und untersuchten die Rolle des österreichischen Deutsch im muttersprachlichen Unterricht an österreichischen Schulen in einem groß angelegten FWF-Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse sie im hier zu besprechenden Band präsentieren. Im einleitenden Kapitel wird der Ausgangspunkt für die Untersuchung vorgestellt: In der Fachliteratur werde immer wieder die Hypothese formuliert, dass ÖsterreicherInnen eine geringe Sprachloyalität gegenüber der eigenen Varietät aufweisen und diese nicht als gleichwertig bzw. gleichermaßen korrekt wie das deutsche Standarddeutsch empfinden (im weiteren Verlauf des Bandes ist auch die Rede von „sprachlichem Minderwertigkeitskomplex“, z. B. S. 30). Zum Teil würden österreichische Lehrkräfte sogar exonorm-orientiert korrigieren, d. h. Schülertexte nach den Normen der Standardvarietät Deutschlands bewerten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, welchen Stellenwert das österreichische Deutsch in österreichischen Schulen de facto hat, wobei ein besonderer Fokus auf die österreichische Standardvarietät in ihrer Funktion als Medium des Unterrichts und Gegenstand des muttersprachlichen Deutschunterrichts gelegt wurde. Der Blick auf den muttersprachlichen Unterricht ist hier besonders interessant, zumal die plurizentrische Prägung des Deutschen im DaF-Unterricht bereits weitgehend integriert ist. 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摘要

在德语中,没有普遍有效的标准变体(没有统一、正确的高级德语)。相反,尤其是在德语大国,他们自己的规范已经发展起来,表现在三种标准变体(奥地利语、瑞士语和德语标准德语)和相应的变体(奥地利主义、赫尔维主义和条顿主义/德意志语)中。这一点已经被记录、描述和研究了大约三十年,结果是变异语言学对标准变异有着广泛的共识。然而,经验表明,在科学发现为教师的大学教育、学校教学和感兴趣的人群铺平道路之前,这有时是一个漫长的过程。这就是Rudolf de Cillia和Jutta Ransmayr在一个大型FWF研究项目中开始并调查奥地利德语在奥地利学校母语教学中的作用的地方,他们在本卷中介绍了研究结果。在介绍性章节中,提出了这项研究的出发点:在文献中,奥地利人对自己的语言多样性表现出较低的语言忠诚度,这一假设不被认为是对等的。在某种程度上,奥地利教师甚至会以外显子为导向的方式进行纠正,即。根据德国各种标准的标准来评估学生的课文。在此背景下,对奥地利德语在奥地利学校中的意义进行了调查,特别关注奥地利标准变体作为教学媒介和母语德语教学主体的作用。母语教学的观点在这里特别有趣,尤其是因为德语的多中心印记已经在很大程度上融入了德语课程。ZRS 2020;12(1-2):186–190
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Rudolf de Cillia & Jutta Ransmayr. 2019. Österreichisches Deutsch macht Schule. Bildung und Deutschunterricht im Spannungsfeld von sprachlicher Variation und Norm. Wien, Köln, Weimar: Böhlau. 265 S.
In der deutschen Sprache gibt es keine allgemeingültige Standardvarietät (kein einheitliches, korrektes Hochdeutsch). Stattdessen haben sich v. a. in den großen deutschsprachigen Staaten jeweils eigene Normen entwickelt, die sich in den drei Standardvarietäten (österreichisches, schweizerisches und deutsches Standarddeutsch) und in den dazugehörigen Varianten (Austriazismen, Helvetismen und Teutonismen/Deutschlandismen) manifestieren. Dies wird seit rund 30 Jahren dokumentiert, beschrieben und erforscht mit der Folge, dass in der Variationslinguistik weitgehend Einvernehmen bezüglich der Standardvariation herrscht. Doch wie die Erfahrung zeigt, ist es mitunter ein langwieriger Prozess, bis sich wissenschaftliche Erkenntnisse einen Weg in die universitäre Ausbildung von LehrerInnen, in den schulischen Unterricht und bis zu interessierten Bevölkerungsgruppen bahnen. An dieser Stelle setzten Rudolf de Cillia und Jutta Ransmayr an und untersuchten die Rolle des österreichischen Deutsch im muttersprachlichen Unterricht an österreichischen Schulen in einem groß angelegten FWF-Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse sie im hier zu besprechenden Band präsentieren. Im einleitenden Kapitel wird der Ausgangspunkt für die Untersuchung vorgestellt: In der Fachliteratur werde immer wieder die Hypothese formuliert, dass ÖsterreicherInnen eine geringe Sprachloyalität gegenüber der eigenen Varietät aufweisen und diese nicht als gleichwertig bzw. gleichermaßen korrekt wie das deutsche Standarddeutsch empfinden (im weiteren Verlauf des Bandes ist auch die Rede von „sprachlichem Minderwertigkeitskomplex“, z. B. S. 30). Zum Teil würden österreichische Lehrkräfte sogar exonorm-orientiert korrigieren, d. h. Schülertexte nach den Normen der Standardvarietät Deutschlands bewerten. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, welchen Stellenwert das österreichische Deutsch in österreichischen Schulen de facto hat, wobei ein besonderer Fokus auf die österreichische Standardvarietät in ihrer Funktion als Medium des Unterrichts und Gegenstand des muttersprachlichen Deutschunterrichts gelegt wurde. Der Blick auf den muttersprachlichen Unterricht ist hier besonders interessant, zumal die plurizentrische Prägung des Deutschen im DaF-Unterricht bereits weitgehend integriert ist. ZRS 2020; 12(1–2): 186–190
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