天堂般的祖国:帝国时代的德国传教文化与全球化。杰里米·贝斯特著。多伦多:多伦多大学出版社,2021。Xiv + 322页+ 5 b/w插图+ 4 b/w地图。精装本79.00美元,电子书75.05美元。

IF 0.1 0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN Monatshefte Pub Date : 2023-01-01 DOI:10.3368/m.115.2.290
A. Blackler
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Schneider) und Saul Aschers (Bernd Fischer), den Verbindungen der napoleonischen Kampagnen mit den Naturwissenschaften (Mary Orr) und dem in ganz Europa adaptierten Modell der Écoles Polytechniques widmen (Andrew Cusack), bleiben Bereiche wie die Archäologie (für die die Ägypten-Kampagne Napoleons wichtig war), das Militär oder das Recht weitgehend unbeachtet. Ein blinder Fleck bleibt auch die politische Funktionalisierung Napoleons im Vormärz; letzterer wird dann im Titel der dritten Sektion – ,,from Vormärz to the Present“ (259) – zwar aufgerufen, aber untersucht werden die Napoleon-Rezeption im naturalistischen Drama (Michael White), in der Musik (Wolf Kittler) und im Film (Susanne Kord). In Susanne Kords Beitrag zu Napoleon als ,,Screen Icon“ (303) steht die Zeichenhaftigkeit der Figur Napoleon explizit zur Diskussion und Kord stellt zu Recht heraus, dass es sich bei dieser Figur um ein äußerst flexibles Zeichen handle, ein ,,empty vessel“ (322), das sogar gegensätzliche politische Haltungen ausdrücken kann. Die Bandbreite dieses Zeichens führen die vielfältigen Einschätzungen Napoleons, die die Beiträge des Bandes zitieren, eindrücklich vor. Insgesamt ermöglicht der Band informierte und vielgestaltige Einblicke in die ambivalente deutschsprachige Napoleon-Rezeption, bleibt allerdings manchmal zu sehr biografischen und einflussgeschichtlichen Modellen verpflichtet. Zu kurz kommen dabei die Reflexion auf die Funktionsweisen des einleitend lediglich schlagwortartig benannten ,,German cultural imaginary“ (2) und der Einbezug der medialen Dimensionen dieser Rezeptionsprozesse, die Napoleon als Medienspektakel (s.o.) verdient hätte. Als gewinnbringend stellen sich hingegen die in vielen Beiträgen diskutierten Bezugnahmen auf Eroberungs-, Gewaltund Besatzungserfahrungen dar, die dem Band von 2021 und seinem Thema zudem eine ungeahnte Aktualität verleihen, sind doch solche Erfahrungen auch im Europa der Jahre 2022 und 2023 wieder alltäglich.","PeriodicalId":54028,"journal":{"name":"Monatshefte","volume":"115 1","pages":"290 - 293"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Heavenly Fatherland: German Missionary Culture and Globalization in the Age of Empire. By Jeremy Best. Toronto: University of Toronto Press, 2021. xiv + 322 pages + 5 b/w illustrations + 4 b/w maps. $79.00 hardcover, $75.05 eBook.\",\"authors\":\"A. 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摘要

但是特定文学作品的作用也同样重要。在这一背景下,“文化”一词也被编在书名中,但没有明确反映出来。请从第一部分提出的意见中透露,他们已经能够把书刊集中在不同的方面,而不是集中审议书刊。最重要的是,四个具体的联系渠道“文化”已经开放了带子第二部分的贡献。但是这些区域的选择似乎有点随机随着捐款内行的政治著作让·保罗(赫尔穆特·施耐德)设索尔(伯恩德·费舍尔),为拿破仑运动与科学的联系(Mary文件印发)和全欧洲adaptierten模式É科尔Polytechniques问题(Andrew Cusack),如考古学的区域(仍是拿破仑ägypten-kampagne重要)、军方或有权在很大程度上被过度.拿破仑在三月的政治统治中仍然是一个盲点;我们在第3部分的标题中,就把它称为"从3月前一直到印刷室"(258),但是在独立剧(Michael White),音乐剧(Wolf Kittler)和电影(Susanne cord)中为它提供的节目。在苏珊娜Kords影响不止拿破仑进攻Icon”(303)与人物的Zeichenhaftigkeit拿破仑明确为辩论和正确地对灯芯绒这种角色以一个非常灵活的标志是一个empty vessel”(322)。这甚至对立的政治态度,这些.这一标志的范围最深刻的程度是拿破仑所拥有的不同的观点,这体现了卷书的内容。总的来说,该录像带以书面及多元的方式让人们对矛盾的(德语)《拿破仑接待》认识,但有时传记和影响模型过于深入。简单来说,他们的思考可以引用文章中描述的词汇“德语文学观”(2)和《拿破仑的文学观》(s.o。但是,在未来几十年和2022年的欧洲,许多关于征服、暴力和占领经验的讨论均认为颇有意义,但这些经验在2021年和2023年间已经完全过时了。
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Heavenly Fatherland: German Missionary Culture and Globalization in the Age of Empire. By Jeremy Best. Toronto: University of Toronto Press, 2021. xiv + 322 pages + 5 b/w illustrations + 4 b/w maps. $79.00 hardcover, $75.05 eBook.
ebenso gewinnbringend gewesen wie der genaue Blick auf die Funktion spezifischer literarischer Formen. Fragen wirft vor diesem Hintergrund auch der Begriff der ,,Kultur“ auf, der sich im Titel des Bandes findet, allerdings ebenfalls nicht explizit reflektiert wird. Implizit gelingt es bereits den Beiträgen der ersten Sektion, den Blick nicht auf die Literatur zu verengen, sondern diese in ihren vielfältigen Kontexten zu verorten. Umso mehr gilt das für die vier spezifischen Zugänge zur ,,Kultur“, die die Beiträge der zweiten Sektion des Bandes eröffnen; allerdings wirkt die Auswahl der Bereiche etwas zufällig. Während sich die Beiträge kundig den politischen Schriften Jean Pauls (Helmut J. Schneider) und Saul Aschers (Bernd Fischer), den Verbindungen der napoleonischen Kampagnen mit den Naturwissenschaften (Mary Orr) und dem in ganz Europa adaptierten Modell der Écoles Polytechniques widmen (Andrew Cusack), bleiben Bereiche wie die Archäologie (für die die Ägypten-Kampagne Napoleons wichtig war), das Militär oder das Recht weitgehend unbeachtet. Ein blinder Fleck bleibt auch die politische Funktionalisierung Napoleons im Vormärz; letzterer wird dann im Titel der dritten Sektion – ,,from Vormärz to the Present“ (259) – zwar aufgerufen, aber untersucht werden die Napoleon-Rezeption im naturalistischen Drama (Michael White), in der Musik (Wolf Kittler) und im Film (Susanne Kord). In Susanne Kords Beitrag zu Napoleon als ,,Screen Icon“ (303) steht die Zeichenhaftigkeit der Figur Napoleon explizit zur Diskussion und Kord stellt zu Recht heraus, dass es sich bei dieser Figur um ein äußerst flexibles Zeichen handle, ein ,,empty vessel“ (322), das sogar gegensätzliche politische Haltungen ausdrücken kann. Die Bandbreite dieses Zeichens führen die vielfältigen Einschätzungen Napoleons, die die Beiträge des Bandes zitieren, eindrücklich vor. Insgesamt ermöglicht der Band informierte und vielgestaltige Einblicke in die ambivalente deutschsprachige Napoleon-Rezeption, bleibt allerdings manchmal zu sehr biografischen und einflussgeschichtlichen Modellen verpflichtet. Zu kurz kommen dabei die Reflexion auf die Funktionsweisen des einleitend lediglich schlagwortartig benannten ,,German cultural imaginary“ (2) und der Einbezug der medialen Dimensionen dieser Rezeptionsprozesse, die Napoleon als Medienspektakel (s.o.) verdient hätte. Als gewinnbringend stellen sich hingegen die in vielen Beiträgen diskutierten Bezugnahmen auf Eroberungs-, Gewaltund Besatzungserfahrungen dar, die dem Band von 2021 und seinem Thema zudem eine ungeahnte Aktualität verleihen, sind doch solche Erfahrungen auch im Europa der Jahre 2022 und 2023 wieder alltäglich.
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