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Literarische und politische Öffentlichkeit Die Singularisierung ästhetischer Erfahrung und ihre Folgen
Für Jürgen Habermas ist die literarische Öffentlichkeit auch heute noch eine Sphäre, in der das Paradigma eines kooperativen und zugleich agonalen Diskursverhaltens eingeübt werden kann. Während im Bereich der Politik die postredaktionellen Öffentlichkeiten alle Kompetenzhierarchien kollabieren lassen, weil sich hier alle zu allem äußern können, hält sich im Bereich der Literatur eine „eigentümliche Autorität“ literarischer Werke, so Habermas. Der Aufsatz stellt diese Diagnose infrage und geht der Singularisierung ästhetischer Erfahrung in der literarischen Öffentlichkeit der Gegenwart nach. Literatur, so die These, wird heute gerade nicht mehr als eine res publica betrachtet, eine Sache, über die sich ernsthaft zu streiten lohnt. Paradoxerweise führt gerade die Professionalisierung des Feldes dazu, dass Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Dienstleister betrachtet werden.