A. Albert, Sigrid Betzelt, Ingo Bode, Sarina Parschick
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Zusammenfassung Für die Managementforschung haben Führungskräfte im Sozialwesen bislang kaum eine Rolle gespielt, wenngleich dort die Umgestaltung von Leitungsroutinen nach Vorbildern der Privatwirtschaft schon lange ein Thema ist. Die vor allem mit dem Ziel der Effizienzsteigerung vorangetriebene Implementierung von – für das Sozialwesen fremdartigen – Ordnungskonzepten, welche intern und extern mit stärkerem Kontrolldruck einhergehen, schafft für das Management dilemmatische Situationen, gilt es doch, diese Konzepte mit weiterhin fortbestehenden klassisch-fürsorglichen Leistungserwartungen in Einklang zu bringen und diesbezüglich Wesentliches „zu retten“. In Anbetracht dieses Spannungsfeldes fragt der vorliegende, zwei Bereiche des Sozialwesens (stationäre Pflege, Jugendberufshilfe) fokussierende Beitrag nach der emotionalen Bewältigung entsprechender Balanceakte im geschäftsführenden und mittleren Management sowie nach möglichen Folgen im Organisationsgeschehen. In einer qualitativen Analyse von Erfahrungsberichten zeigt sich, dass vielfältige Unsicherheiten und (latente) Ängste die Managementpraxis durchziehen und in einem nicht zuletzt durch institutionelle Vorgaben dauerstrapazierten Sozialwesen zu einer besonderen Belastung werden können.