哈特曼·谢德尔和他的“歌本”:研究中世纪后期慕尼黑巴伐利亚国家图书馆(Cgm 2810)及其背景

IF 0.1 4区 艺术学 0 FOLKLORE LIED UND POPULARE KULTUR-SONG AND POPULAR CULTURE Pub Date : 2002-01-01 DOI:10.2307/3595213
Martin Kirnbauer
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摘要

尽管如此,在上述学科研究的中心也出过一份严谨的手稿。Schedels Liber音乐卡利的收录曲,拥有120多部结构合辑,堪与复音器风格。但是,从研究史上的史料分析可以看出为什么这个来源至今没有被抓住。他们的总得人抄写和抄写方法,从简单的角度去看,也使人联想到公元15年出版的家庭音乐。世纪.正经事的中央中央与乱写的目录、混乱的复制本色有关作者的内容是一种“编造传统”,是理解内容经常被误解的史诗的基础。作为初级音乐传承的产物,这一政策只能在作为实践经验的基础上被阅读。然而,它成了在书写文化消失与早期印刷文化间创作的音乐笔迹的媒体特性的范例。
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Hartmann Schedel und sein "Liederbuch" : Studien zu einer spätmittelalterlichen Musikhandschrift (Bayerische Staatsbibliothek München, Cgm 810) und ihrem Kontext
Im Zentrum dieser interdisziplinaren Studien steht eine Musikhandschrift, die um 1460 von dem spater beruhmten Nurnberger Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) angelegt und in seiner umfangreichen Bibliothek auch uberliefert wurde. Schedels Liber musicalis gehort mit uber 120 mehrstimmigen Kompositionen im Stile eines Chansonniers zu den bedeutendsten erhaltenen Musikalien jener Zeit und Region. Eine historiographische Analyse der Forschungsgeschichte zeigt aber, warum diese Quelle bislang kaum ausgewertet wurde. Biographische sowie codicologisch-palaographische Untersuchungen fuhren zu einer luckenlosen Rekonstruktion ihrer Entstehung und Uberlieferung, aber auch zu einem uberraschenden Kontext fur eine private Musikalie im 15. Jahrhundert. Zentral sind Schedels Bibliothek und damit Aspekte eines umgreifenden Sammelns und Kopierens. Die Merkmale seiner Abschreibetechnik verweisen auf eine „tradition typographique“, die die Basis fur eine inhaltliche Interpretation der oft schwer verstandlichen Aufzeichnungen bildet. – Die Quelle stellt sich als Produkt einer primar schriftlichen Uberlieferung von Musik dar, die nur sehr zuruckhaltend in Hinblick auf eine Musikpraxis gelesen werden kann. Hingegen erweist sie sich als ergiebiger Gegenstand fur exemplarische Fragen nach dem medialen Charakter einer Musikhandschrift aus der Schwellenzeit zwischen der schwindenden Handschriften- und beginnenden Druckkultur.
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