{"title":"放射治疗后的辐射危险","authors":"M. Kreißl, M. Reinecke, M. Luster","doi":"10.1055/a-1159-4392","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Bei der Anwendung ionisierender Strahlung ist prinzipiell mit der Induktion von Zweitmalignomen zu rechnen. Dies trifft auch auf die Radiojodtherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom bzw. bei benignen Erkrankungen der Schilddrüse zu. Bei der in der Regel höher dosierten Radiojodgabe zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms ist der Effekt in einigen groß angelegten retrospektiven Studien nachweisbar und muss dem therapeutischen und auch diagnostischen Nutzen gegenübergestellt werden. Das Strahlenrisiko bei der Behandlung von gutartigen Schilddrüsenerkrankungen ist als sehr gering einzuschätzen. Eine jüngst publizierte Studie mit sehr langem Follow-up beschreibt eine dosisabhängig steigende Sterblichkeit an Zweitmalignomen im Vergleich. Eine am gleichen Kollektiv durchgeführte weitere Analyse fand jedoch nur eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zur Normalbevölkerung bei Langzeitthyreostase und nicht nach Radiojodgabe. Insgesamt gilt es, im Kontext von Radiojod auch bei der Interpretation von Studiendaten, die Strahlenrisiken mit den weiteren Risiken, den Vorteilen und Vorzügen bzw. Nachteilen der alternativen Therapieoptionen in Bezug zu setzen.","PeriodicalId":11083,"journal":{"name":"Der Nuklearmediziner","volume":"40 1","pages":"213 - 217"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Strahlenrisiken nach Radiojodtherapie\",\"authors\":\"M. Kreißl, M. Reinecke, M. Luster\",\"doi\":\"10.1055/a-1159-4392\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung Bei der Anwendung ionisierender Strahlung ist prinzipiell mit der Induktion von Zweitmalignomen zu rechnen. Dies trifft auch auf die Radiojodtherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom bzw. bei benignen Erkrankungen der Schilddrüse zu. Bei der in der Regel höher dosierten Radiojodgabe zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms ist der Effekt in einigen groß angelegten retrospektiven Studien nachweisbar und muss dem therapeutischen und auch diagnostischen Nutzen gegenübergestellt werden. Das Strahlenrisiko bei der Behandlung von gutartigen Schilddrüsenerkrankungen ist als sehr gering einzuschätzen. Eine jüngst publizierte Studie mit sehr langem Follow-up beschreibt eine dosisabhängig steigende Sterblichkeit an Zweitmalignomen im Vergleich. Eine am gleichen Kollektiv durchgeführte weitere Analyse fand jedoch nur eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zur Normalbevölkerung bei Langzeitthyreostase und nicht nach Radiojodgabe. Insgesamt gilt es, im Kontext von Radiojod auch bei der Interpretation von Studiendaten, die Strahlenrisiken mit den weiteren Risiken, den Vorteilen und Vorzügen bzw. Nachteilen der alternativen Therapieoptionen in Bezug zu setzen.\",\"PeriodicalId\":11083,\"journal\":{\"name\":\"Der Nuklearmediziner\",\"volume\":\"40 1\",\"pages\":\"213 - 217\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-09-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"2\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Der Nuklearmediziner\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1055/a-1159-4392\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Der Nuklearmediziner","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1159-4392","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Zusammenfassung Bei der Anwendung ionisierender Strahlung ist prinzipiell mit der Induktion von Zweitmalignomen zu rechnen. Dies trifft auch auf die Radiojodtherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom bzw. bei benignen Erkrankungen der Schilddrüse zu. Bei der in der Regel höher dosierten Radiojodgabe zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms ist der Effekt in einigen groß angelegten retrospektiven Studien nachweisbar und muss dem therapeutischen und auch diagnostischen Nutzen gegenübergestellt werden. Das Strahlenrisiko bei der Behandlung von gutartigen Schilddrüsenerkrankungen ist als sehr gering einzuschätzen. Eine jüngst publizierte Studie mit sehr langem Follow-up beschreibt eine dosisabhängig steigende Sterblichkeit an Zweitmalignomen im Vergleich. Eine am gleichen Kollektiv durchgeführte weitere Analyse fand jedoch nur eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zur Normalbevölkerung bei Langzeitthyreostase und nicht nach Radiojodgabe. Insgesamt gilt es, im Kontext von Radiojod auch bei der Interpretation von Studiendaten, die Strahlenrisiken mit den weiteren Risiken, den Vorteilen und Vorzügen bzw. Nachteilen der alternativen Therapieoptionen in Bezug zu setzen.