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Zeiten der Globalisierung. Elemente des Globalen im Werk Christa Wolfs
Der Aufsatz beschaftigt sich mit der Frage, wie Phanomene einer beschleunigten Globalisierung in den Werken Christa Wolfs figuriert werden. Ausschlaggebend ist hierfur die Epochenschwelle von 1989/90, in welcher der Zusammenbruch des Ostblocks als Katalysator fur globalisierende Prozesse wirkt. Aus diesem Grund beschaftigt sich der erste Abschnitt des Aufsatzes damit, wie einerseits Zeitgenossen und andererseits aktuelle Forschungsperspektiven den Umbruch bewerten. Der folgende Abschnitt stellt Wolfs Storfall in den Mittelpunkt und nimmt damit gewissermasen die Vorgeschichte der Globalisierung in Ostdeutschland in den Blick. Zeit tritt in Wolfs Erzahlung als allgegenwartiges Phanomen auf, dass die global wirkende Reaktorkatastrophe von Tschernobyl begleitet und eine scheiternde Naturbeherrschung durch den Menschen anmahnt, die Wolf mit Bezug auf Sigmund Freud und Joseph Conrad als blinden Fleck bezeichnet. Jener blinde Fleck ist es, der als Verbindungsstuck zu Wolfs letztem Text Stadt der Engel fungiert, der im letzten Abschnitt analysiert wird. Dort wird das eigene Zeitempfinden im Abgleich mit dem radikal Anderen – den Hopi – erfahren, die als Subalterne zum einen von den Atomtests der US-Regierung in den 1940er Jahren betroffen waren, zum anderen im Text vornehmlich als Referenz fur die eigene Situation im Umbruch der Jahre 1989/90 dienen.