{"title":"Lebensqualität bei Glaukompatienten","authors":"C. Hirneiss, K. Kortüm","doi":"10.1055/s-0041-110397","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hintergrund: Das Ziel der Glaukomtherapie ist der Erhalt der Lebensqualität mit minimalen Nebenwirkungen, minimalen Einschränkungen für den Patienten bei vertretbaren Kosten. In diesem Review sollen aktuelle Erkenntnisse zum Stand von Messung und Bedeutung der Lebensqualität bei Glaukompatienten dargestellt werden. Methoden: Mittels einer semistrukturierten Literaturrecherche in gängigen Datenbanken und Suchmaschinen (insbesondere Medline, Embase, Google) wurde nach relevanten Veröffentlichungen zu den Suchbegriffen „Lebensqualität“ und „Glaukom“ gesucht. Die Ergebnisse wurden thematisch gegliedert dargestellt. Ergebnisse: Zur Messung der Lebensqualität bei Glaukompatienten können etablierte Fragebogeninstrumente und Nutzwertinstrumente eingesetzt werden; aufwendiger sind „performance-based measures“. Ein im deutschen Sprachraum nach Rasch-Analyse glaukomspezifischer Fragebogen ist der Glaucoma-Activity-Limitation-9-Fragebogen (GAL-9). Mit zunehmender Verschlechterung des Gesichtsfelds kommt es zu einer Abnahme der visuellen Lebensqualität. Während bei Augenerkrankungen mit zentralen Gesichtsfelddefekten mehr das bessere Auge die Lebensqualität determiniert, hat beim Glaukom mit peripheren Defekten das schlechtere Auge einen stärkeren Einfluss. Strukturelle Veränderungen korrelieren mit der Lebensqualität schwächer als funktionelle Beeinträchtigungen. Erste Erkenntnisse gibt es zu Mustern im Gesichtsfeldausfall und Korrelation mit der subjektiven Störung. Schlussfolgerungen: Das Wissen um die Lebensqualität ermöglicht es, die Beeinträchtigung des individuellen Patienten besser einzuordnen und können helfen, die Beratung und Therapie von Patienten mit Glaukom zu verbessern.","PeriodicalId":440470,"journal":{"name":"Klin Monatsbl Augenheilkd","volume":"102 1-2","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"5","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Klin Monatsbl Augenheilkd","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0041-110397","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund: Das Ziel der Glaukomtherapie ist der Erhalt der Lebensqualität mit minimalen Nebenwirkungen, minimalen Einschränkungen für den Patienten bei vertretbaren Kosten. In diesem Review sollen aktuelle Erkenntnisse zum Stand von Messung und Bedeutung der Lebensqualität bei Glaukompatienten dargestellt werden. Methoden: Mittels einer semistrukturierten Literaturrecherche in gängigen Datenbanken und Suchmaschinen (insbesondere Medline, Embase, Google) wurde nach relevanten Veröffentlichungen zu den Suchbegriffen „Lebensqualität“ und „Glaukom“ gesucht. Die Ergebnisse wurden thematisch gegliedert dargestellt. Ergebnisse: Zur Messung der Lebensqualität bei Glaukompatienten können etablierte Fragebogeninstrumente und Nutzwertinstrumente eingesetzt werden; aufwendiger sind „performance-based measures“. Ein im deutschen Sprachraum nach Rasch-Analyse glaukomspezifischer Fragebogen ist der Glaucoma-Activity-Limitation-9-Fragebogen (GAL-9). Mit zunehmender Verschlechterung des Gesichtsfelds kommt es zu einer Abnahme der visuellen Lebensqualität. Während bei Augenerkrankungen mit zentralen Gesichtsfelddefekten mehr das bessere Auge die Lebensqualität determiniert, hat beim Glaukom mit peripheren Defekten das schlechtere Auge einen stärkeren Einfluss. Strukturelle Veränderungen korrelieren mit der Lebensqualität schwächer als funktionelle Beeinträchtigungen. Erste Erkenntnisse gibt es zu Mustern im Gesichtsfeldausfall und Korrelation mit der subjektiven Störung. Schlussfolgerungen: Das Wissen um die Lebensqualität ermöglicht es, die Beeinträchtigung des individuellen Patienten besser einzuordnen und können helfen, die Beratung und Therapie von Patienten mit Glaukom zu verbessern.