F. Wolff, A. Müller, A. Moschos, G. Köller, A. Bauer, I. Vervuert
{"title":"Selenkonzentration im Serum und Glutathionperoxidaseaktivität im Vollblut bei gesunden adulten Pferden","authors":"F. Wolff, A. Müller, A. Moschos, G. Köller, A. Bauer, I. Vervuert","doi":"10.15653/TPG-170301","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Überprüfung des Selenstatus von Pferden anhand der Konzentration von Selen (Se) im Serum und der Glutathionperoxidaseaktivität im Vollblut (GPx) zur Ableitung von Referenzbereichen. Material und Methoden: Warmblutpferde aus zwei Betrieben wurden bis zu viermal im Abstand von mindestens 3 Monaten beprobt. Für einen Rassenvergleich fand in drei Betrieben einmalig eine Blutprobenentnahme bei Vollblutpferden, Islandpferden bzw. Kaltblütern statt. Daraus resultierten insgesamt 1167 Blutproben von 528 klinisch gesunden Pferden. Die-Se-Konzentration wurde massenspektrometrisch analysiert, die GPx-Aktivität in heparinisiertem Vollblut photometrisch gemessen und auf den Hämatokrit bezogen. Das Referenzintervall umfasst die zentralen 95% der Werte aller gesammelten Proben adulter (Alter > 1 Jahr) Warmblüter. Ergebnisse: Die Se-Konzentration im Serum betrug 96 ± 38 µg/l, die GPx-Aktivität im Vollblut 94 ± 40 U/ml Hkt (Mittelwert ± Standardabweichung; n = 1167). Bei 48% der Pferde ergaben sich Se-Werte unterhalb des aktuellen Referenzbereichs von 100–200 µg/l. Alter, Rasse, Standort, Fütterung und Jahreszeit hatten einen Einfluss auf den Se-Status der Pferde. Die Korrelation zwischen der GPx-Aktivität und der Se-Konzentration ließ sich mit der linearen Regressionsgleichung y = 0,73 x + 23,76 beschreiben (y = GPx-Aktivität, x = Se) und es bestand eine signifikante positive Korrelation von r = 0,7. Der aus allen Proben (n = 909) adulter Warmblutpferde berechnete Bereich zwischen 2,5%- und 97,5%-Perzentil betrug für die Se-Konzentrationen 34–167 µg/l und für die GPx-Aktivität 34–175 U/ml Hkt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aufgrund der hohen prozentualen Anteils gesunder Pferde, deren Se-Werte nicht im Referenzbereich lagen, scheint der bisher geltende Referenzbereich von 100–200 µg/l zu hoch angesetzt zu sein. Anhand der erhobenen Werte wird für die Se-Konzentration im Serum ein Referenzbereich von 70–170 µg/l vorgeschlagen. Als ergänzender Parameter lässt sich die GPx-Aktivität im Vollblut nutzen, für die ein Referenzbereich von 50–175 U/ml Hkt empfohlen wird.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"45 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-11-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15653/TPG-170301","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Überprüfung des Selenstatus von Pferden anhand der Konzentration von Selen (Se) im Serum und der Glutathionperoxidaseaktivität im Vollblut (GPx) zur Ableitung von Referenzbereichen. Material und Methoden: Warmblutpferde aus zwei Betrieben wurden bis zu viermal im Abstand von mindestens 3 Monaten beprobt. Für einen Rassenvergleich fand in drei Betrieben einmalig eine Blutprobenentnahme bei Vollblutpferden, Islandpferden bzw. Kaltblütern statt. Daraus resultierten insgesamt 1167 Blutproben von 528 klinisch gesunden Pferden. Die-Se-Konzentration wurde massenspektrometrisch analysiert, die GPx-Aktivität in heparinisiertem Vollblut photometrisch gemessen und auf den Hämatokrit bezogen. Das Referenzintervall umfasst die zentralen 95% der Werte aller gesammelten Proben adulter (Alter > 1 Jahr) Warmblüter. Ergebnisse: Die Se-Konzentration im Serum betrug 96 ± 38 µg/l, die GPx-Aktivität im Vollblut 94 ± 40 U/ml Hkt (Mittelwert ± Standardabweichung; n = 1167). Bei 48% der Pferde ergaben sich Se-Werte unterhalb des aktuellen Referenzbereichs von 100–200 µg/l. Alter, Rasse, Standort, Fütterung und Jahreszeit hatten einen Einfluss auf den Se-Status der Pferde. Die Korrelation zwischen der GPx-Aktivität und der Se-Konzentration ließ sich mit der linearen Regressionsgleichung y = 0,73 x + 23,76 beschreiben (y = GPx-Aktivität, x = Se) und es bestand eine signifikante positive Korrelation von r = 0,7. Der aus allen Proben (n = 909) adulter Warmblutpferde berechnete Bereich zwischen 2,5%- und 97,5%-Perzentil betrug für die Se-Konzentrationen 34–167 µg/l und für die GPx-Aktivität 34–175 U/ml Hkt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aufgrund der hohen prozentualen Anteils gesunder Pferde, deren Se-Werte nicht im Referenzbereich lagen, scheint der bisher geltende Referenzbereich von 100–200 µg/l zu hoch angesetzt zu sein. Anhand der erhobenen Werte wird für die Se-Konzentration im Serum ein Referenzbereich von 70–170 µg/l vorgeschlagen. Als ergänzender Parameter lässt sich die GPx-Aktivität im Vollblut nutzen, für die ein Referenzbereich von 50–175 U/ml Hkt empfohlen wird.