{"title":"Lobpreis oder Preisgabe? Eine mehrfach vertagte Diskussion zwischen Marion und Derrida","authors":"C. Lotz","doi":"10.14361/9783839408285-004","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In einem Vortrag aus dem Jahre 1986 in Jerusalem über das, »was man, mitunter missbräuchlich, die ›negative Theologie‹ nennt«1, setzt sich Derrida in einer langen Fußnote mit Jean-Luc Marion auseinander. Augenscheinlich geht es um die Frage, ob der Lobpreis eine Rede ist, die der Unterscheidung von wahr und falsch entzogen ist, oder ob »die Lobpreisung, obgleich sie kein bloßes attributives Sagen ist, nichtsdestoweniger zur Attribution einen irreduziblen Bezug«2 unterhält. Nach Derrida schließt Marion in seinem Buch L’idole et la distance vorschnell, »daß der Übergang zur Lobpreisung der gleiche Übergang wie der zum Gebet ist«3. Was als Detailfrage in einem Diskurs über die sogenannten »Negativen Theologien« daherkommt, birgt eine radikale Anfrage an die Tragweite und den Status der Philosophie in sich, die in den verschiedensten Wendungen das 20. Jahrhundert prägen, wovon dieser Band in Auszügen Zeugnis zu geben versucht. Kann die Philosophie zu einer Dimension von Sprache vorstoßen, die","PeriodicalId":284738,"journal":{"name":"Nicht(s) sagen","volume":"25 22","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2008-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Nicht(s) sagen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839408285-004","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In einem Vortrag aus dem Jahre 1986 in Jerusalem über das, »was man, mitunter missbräuchlich, die ›negative Theologie‹ nennt«1, setzt sich Derrida in einer langen Fußnote mit Jean-Luc Marion auseinander. Augenscheinlich geht es um die Frage, ob der Lobpreis eine Rede ist, die der Unterscheidung von wahr und falsch entzogen ist, oder ob »die Lobpreisung, obgleich sie kein bloßes attributives Sagen ist, nichtsdestoweniger zur Attribution einen irreduziblen Bezug«2 unterhält. Nach Derrida schließt Marion in seinem Buch L’idole et la distance vorschnell, »daß der Übergang zur Lobpreisung der gleiche Übergang wie der zum Gebet ist«3. Was als Detailfrage in einem Diskurs über die sogenannten »Negativen Theologien« daherkommt, birgt eine radikale Anfrage an die Tragweite und den Status der Philosophie in sich, die in den verschiedensten Wendungen das 20. Jahrhundert prägen, wovon dieser Band in Auszügen Zeugnis zu geben versucht. Kann die Philosophie zu einer Dimension von Sprache vorstoßen, die