{"title":"Der Einfluss formeller und informeller Tätigkeiten auf die Qualität privater Beziehungen nach dem Übergang in den Ruhestand","authors":"V. Cihlar, A. Mergenthaler","doi":"10.3224/zff.v28i3.26045","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Ubergang in den Ruhestand ist eine bedeutsame Statuspassage im Leben alterer Erwachsener. Uber die Konsequenzen dieses Ubergangs fur die Qualitat privater Beziehungen ist in Deutschland bislang wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es daher, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen eine positive Entwicklung sozialer Beziehungen in Familie und Freundeskreis nach dem Ruhestandseintritt moglich ist. 1.949 Ruhestandler im Alter zwischen 55 und 70 Jahren (M=66,2) wurden zur subjektiv wahrgenommenen Veranderung ihrer Beziehung zum Partner, zu den eigenen Kindern und Enkelkindern und Freunden seit dem Ruhestandseintritt befragt. Mithilfe eines Index wurde eine Maszahl generiert, die von der Verschlechterung bis hin zur Verbesserung in allen vier Bereichen alle Zustande abbildet. Eine schrittweise lineare Regressionsanalyse zeigt den Einfluss von tatigkeitsbezogenen Variablen, individuellen und sozio-okonomischen Merkmalen, Interaktionseffekten zwischen Tatigkeiten und dem Geschlecht sowie der Art des Ruhestandsubergangs auf die Verbesserung der Beziehungsqualitat von Sozialkontakten. Insbesondere die Betreuung von eigenen Enkelkindern zeigte einen positiven Zusammenhang mit einer gesteigerten Beziehungsqualitat in privaten Kontakten an. Wer aktiv und planend in das eigene Leben investierte, wies auserdem eine positivere Wahrnehmung von Sozialkontakten seit dem Ruhestandseintritt auf. Manner, die im Ruhestand keiner Erwerbstatigkeit nachgingen schatzten ihre Beziehungsqualitat auserdem hoher ein als diejenigen Manner, die eine Erwerbsarbeit ausubten. Ein unfreiwilliger Ubergang in den Ruhestand wies einen negativen Zusammenhang mit erlebter Beziehungsqualitat auf. Schlagworter: Ruhestand, private Beziehungen, Regressionsanalyse, life investment, Kinderbetreuung ----- The influence of formal and informal activities on the quality of private relationships after the transition to retirement Abstract The transition to retirement is a crucial status passage in older adults’ life. To date, little is known about the consequences of this transition for the quality of private relationships in Germany. Therefore, the aim of this study is the examination of conditions under which a positive development of social relationships in family and friends after the transition to retirement is possible. 1,949 retirees aged 55 to 70 years (M=66.2) were asked about subjectively experienced changes in their relationship to their partner, children, grandchildren, and friends since the transition to retirement. By means of an index, improvement and deterioration in all four dimensions were measured, displaying different conditions. A stepwise linear regression analysis shows the influence of activity-related factors, individual and socio-economic characteristics, interaction effects of activities and gender, as well as the type of retirement transition. Caring for grandchildren especially shows a positive correlation with an increased quality of private relationships. Those who realize active and planning life investment also hold a more positive perception of close social relationships since the transition to retirement. Besides, men who do not work after retirement experience a higher quality of close relationships than those men who perform bridge employment. An involuntary retirement transition shows a negative correlation with perceived relationship quality. Keywords: retirement, private relationships, regression analysis, life investment, childcare ----- Bibliographie: Cihlar, Volker/Mergenthaler, Andreas: Der Einfluss formeller und informeller Tatigkeiten auf die Qualitat privater Beziehungen nach dem Ubergang in den Ruhestand, ZfF, 3-2016, S. 357-380. https://doi.org/10.3224/zff.v28i3.26045","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"14 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-12-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Familienforschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3224/zff.v28i3.26045","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Der Ubergang in den Ruhestand ist eine bedeutsame Statuspassage im Leben alterer Erwachsener. Uber die Konsequenzen dieses Ubergangs fur die Qualitat privater Beziehungen ist in Deutschland bislang wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es daher, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen eine positive Entwicklung sozialer Beziehungen in Familie und Freundeskreis nach dem Ruhestandseintritt moglich ist. 1.949 Ruhestandler im Alter zwischen 55 und 70 Jahren (M=66,2) wurden zur subjektiv wahrgenommenen Veranderung ihrer Beziehung zum Partner, zu den eigenen Kindern und Enkelkindern und Freunden seit dem Ruhestandseintritt befragt. Mithilfe eines Index wurde eine Maszahl generiert, die von der Verschlechterung bis hin zur Verbesserung in allen vier Bereichen alle Zustande abbildet. Eine schrittweise lineare Regressionsanalyse zeigt den Einfluss von tatigkeitsbezogenen Variablen, individuellen und sozio-okonomischen Merkmalen, Interaktionseffekten zwischen Tatigkeiten und dem Geschlecht sowie der Art des Ruhestandsubergangs auf die Verbesserung der Beziehungsqualitat von Sozialkontakten. Insbesondere die Betreuung von eigenen Enkelkindern zeigte einen positiven Zusammenhang mit einer gesteigerten Beziehungsqualitat in privaten Kontakten an. Wer aktiv und planend in das eigene Leben investierte, wies auserdem eine positivere Wahrnehmung von Sozialkontakten seit dem Ruhestandseintritt auf. Manner, die im Ruhestand keiner Erwerbstatigkeit nachgingen schatzten ihre Beziehungsqualitat auserdem hoher ein als diejenigen Manner, die eine Erwerbsarbeit ausubten. Ein unfreiwilliger Ubergang in den Ruhestand wies einen negativen Zusammenhang mit erlebter Beziehungsqualitat auf. Schlagworter: Ruhestand, private Beziehungen, Regressionsanalyse, life investment, Kinderbetreuung ----- The influence of formal and informal activities on the quality of private relationships after the transition to retirement Abstract The transition to retirement is a crucial status passage in older adults’ life. To date, little is known about the consequences of this transition for the quality of private relationships in Germany. Therefore, the aim of this study is the examination of conditions under which a positive development of social relationships in family and friends after the transition to retirement is possible. 1,949 retirees aged 55 to 70 years (M=66.2) were asked about subjectively experienced changes in their relationship to their partner, children, grandchildren, and friends since the transition to retirement. By means of an index, improvement and deterioration in all four dimensions were measured, displaying different conditions. A stepwise linear regression analysis shows the influence of activity-related factors, individual and socio-economic characteristics, interaction effects of activities and gender, as well as the type of retirement transition. Caring for grandchildren especially shows a positive correlation with an increased quality of private relationships. Those who realize active and planning life investment also hold a more positive perception of close social relationships since the transition to retirement. Besides, men who do not work after retirement experience a higher quality of close relationships than those men who perform bridge employment. An involuntary retirement transition shows a negative correlation with perceived relationship quality. Keywords: retirement, private relationships, regression analysis, life investment, childcare ----- Bibliographie: Cihlar, Volker/Mergenthaler, Andreas: Der Einfluss formeller und informeller Tatigkeiten auf die Qualitat privater Beziehungen nach dem Ubergang in den Ruhestand, ZfF, 3-2016, S. 357-380. https://doi.org/10.3224/zff.v28i3.26045