Prüfung der Schutzwirkung eines trivalenten Influenzavirus-Inaktivatimpfstoffs für Schweine in Infektionsversuchen mit aktuellen Feld stämmen der Subtypen H1N1, H3N2 und H1N2
{"title":"Prüfung der Schutzwirkung eines trivalenten Influenzavirus-Inaktivatimpfstoffs für Schweine in Infektionsversuchen mit aktuellen Feld stämmen der Subtypen H1N1, H3N2 und H1N2","authors":"Ralf Dürrwald, V. Herwig, H. Selbitz","doi":"10.1055/s-0038-1624054","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Die Integration eines humanen H1-Hämagglutinins mit fehlender Kreuzreaktivität zu “Avian-like-” und “Classical-swine”-H1N1-Stämmen über ein natürliches Reassortment in europäische porzine Influenzaviren hat die bisher relativ stabile epidemiologische Situation der Schweineinfluenza gravierend verändert. Grund dafür ist die entstandene Lücke in der Immunprophylaxe, die durch die verfügbaren H1N1+H3N2-Impfstoffe nicht mehr geschlossen werden kann und somit die Einbeziehung des neuen Subtyps H1N2 als Impfantigen in Impfstoffe erfordert. Ziel der Untersuchungen war, in Vorbereitung der Entwicklungsphase eines neuen, trivalenten Impfstoffes zu prüfen, ob solch ein Impfstoff vor Belastungsinfektionen mit Stämmen aller drei Subtypen schützt. Material und Methoden: Aktuelle Influenzavirusstämme der Subtypen H1N1, H3N2 und H1N2, die in Gegenden mit hoher Schweinedichte isoliert worden waren, wurden als Impfstämme selektiert, in Zellkulturen produziert, inaktiviert und daraus ein Labormuster mit einem verträglichen Adjuvans hergestellt. Schweine wurden immunisiert und aerogenen Belastungsinfektionen mit aktuellen Feldisolaten ausgesetzt. Ergebnisse: Die Impfung induzierte bereits 7 Tage nach Abschluss der Grundimmunisierung hämagglutinationshemmende und neutralisierende Antikörper. Nach experimenteller Infektion waren immunisierte Schweine vollständig geschützt, zeigten im Vergleich zu nicht immunisierten Kontrolltieren keine oder mildere Symptome sowie eine signifikant geringere Viruslast in den Lungen und schieden signifikant weniger Virus aus. Schlussfolgerungen: Die Entwicklung eines neuen, trivalenten Influenzavirusimpfstoffs für Schweine ist möglich, der effektiv gegenüber allen drei Subtypen einschließlich der neuen Antigenkombination H1N2 schützt.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"67 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1624054","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Die Integration eines humanen H1-Hämagglutinins mit fehlender Kreuzreaktivität zu “Avian-like-” und “Classical-swine”-H1N1-Stämmen über ein natürliches Reassortment in europäische porzine Influenzaviren hat die bisher relativ stabile epidemiologische Situation der Schweineinfluenza gravierend verändert. Grund dafür ist die entstandene Lücke in der Immunprophylaxe, die durch die verfügbaren H1N1+H3N2-Impfstoffe nicht mehr geschlossen werden kann und somit die Einbeziehung des neuen Subtyps H1N2 als Impfantigen in Impfstoffe erfordert. Ziel der Untersuchungen war, in Vorbereitung der Entwicklungsphase eines neuen, trivalenten Impfstoffes zu prüfen, ob solch ein Impfstoff vor Belastungsinfektionen mit Stämmen aller drei Subtypen schützt. Material und Methoden: Aktuelle Influenzavirusstämme der Subtypen H1N1, H3N2 und H1N2, die in Gegenden mit hoher Schweinedichte isoliert worden waren, wurden als Impfstämme selektiert, in Zellkulturen produziert, inaktiviert und daraus ein Labormuster mit einem verträglichen Adjuvans hergestellt. Schweine wurden immunisiert und aerogenen Belastungsinfektionen mit aktuellen Feldisolaten ausgesetzt. Ergebnisse: Die Impfung induzierte bereits 7 Tage nach Abschluss der Grundimmunisierung hämagglutinationshemmende und neutralisierende Antikörper. Nach experimenteller Infektion waren immunisierte Schweine vollständig geschützt, zeigten im Vergleich zu nicht immunisierten Kontrolltieren keine oder mildere Symptome sowie eine signifikant geringere Viruslast in den Lungen und schieden signifikant weniger Virus aus. Schlussfolgerungen: Die Entwicklung eines neuen, trivalenten Influenzavirusimpfstoffs für Schweine ist möglich, der effektiv gegenüber allen drei Subtypen einschließlich der neuen Antigenkombination H1N2 schützt.