Ausgewählte Fragen der Amtshaftung für mangelhafte Bankenaufsicht

Abstract

Die Amtshaftung des Bundes fur mangelhafte Bankenaufsicht ist grundsatzlich schadenersatzrechtlicher Natur und richtet sich als solche nach den einschlagigen Bestimmungen im AHG, welches auf das ABGB verweist. Das FMABG enthalt aber zusatzlich wichtige Sonderbestimmungen. Daneben bieten die materiell-rechtlichen Aufsichtsbestimmungen im BWG einen genauen rechtlichen Rahmen, insbesondere fur Rechte und Pflichten der Bankenaufsicht, welche ebenfalls fur die Beurteilung der Amtshaftung beachtlich sind. Auserdem ist die seit Ende der 1970er-Jahre ergangene Rechtsprechung zu berucksichtigen, wonach auch – und gerade – dem Einleger und Sparer ein Amtshaftungsanspruch zukommen kann. Weitere Besonderheiten ergeben sich mit Blick auf die ubrigen praktischen Probleme, die aus der Verschrankung von Schadenersatzrecht, Amtshaftungsrecht und Bankenaufsichtsrecht folgen. Dieser Beitrag behandelt drei ausgewahlte Fragen dazu.Stichworter: Amtshaftung, Bankenaufsicht, BWG, FMABG, Schaden, Schutzzweck, Unterbesetzung, Unterdotierung, FMA, Finanzmarktaufsicht, Finanzmarktaufsichtsbehorde.JEL-Classification: G 28, G 18, K 23.State liability for inadequate banking supervision generally follows the principles of tort law and is based on the respective provisions of the Liability of Public Bodies Act, which refers to the Austrian Civil Code. Additionally, the Financial Market Authority Act contains important special provisions. Besides, the Austrian Banking Act provides for the legal framework of rights and obligations of banking supervisory bodies, which is also relevant for state liability claims. Furthermore, case law since the 1970s that says that in particular depositors may be entitled to state liability needs to be considered. Other practical problems follow from the unique interaction of tort law, public liability law and banking supervision law. This article elaborates on three distinct questions regarding the topic.