{"title":"Einfluss einer L-Carnitin-Zulage auf die Inzidenz des puerperalen Toxämiesyndroms sowie die Ferkelentwicklung und -verluste bei Sauen","authors":"K. Kotowski, S. Zduńczyk, T. Janowski, M. Ras","doi":"10.1055/s-0037-1621085","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Geprüft werden sollte,ob eine L-Carnitin-Supplementierung die Inzidenz des puerperalen Toxämiesyndroms senken kann und damit positive Effekte auf die Ferkelentwicklungausübt. Material und Methoden: Die Untersuchungenfanden an 80 Sauen statt, die in zwei Gruppen zu je 40Tieren eingeteilt wurden. Die Versuchstiere (n = 40) erhielten während der Gravidität 250 mg und während der Laktation 350 mg L-Carnitin (Carniking-Lonza) pro Tier und Tagals Futterzusatz. Die Kontrolltiere (n = 40) wurden wie die Versuchstiere leistungsgerecht ernährt, bekamen jedoch keine Carnitinsupplementation. Ergebnisse: Zwischen den beiden Gruppen ergaben sich sowohl im Geburtsablauf alsauch im postpartalen Verlauf und in der Jungtierentwicklung eine Reihe signifikanter Unterschiede. So dauerte die Geburt bei 27,5% der mit L-Carnitin behandelten Sauen mehrals drei Stunden, während bei 42,5% der Kontrolltiere eine Geburtsverzögerung zu verzeichnen war(p ≤ 0,05). Geburtshilfe musste bei 10% derVersuchstiere und bei 17,5% der Kontrolltiere geleistet werden. Bis vier Stundennach der Geburt gingen die Secundinae bei 97,5% der mit L-Carnitin supplementierten Sauen,jedoch nur bei 87,5% der Sauen der Kontrollgruppe ab (p ≤ 0,05). In der mit L-Carnitin versorgten Versuchsgruppe erkrankten 15,0% der Sauen am puerperalen Toxämiesyndrom, in der Kontrollgruppe waren es 27,5% (p ≤ 0,05). Die durchschnittliche Geburtsmasse der Ferkel betrug in der Versuchsgruppe 1,62 kg und in der Kontrollgruppe 1,53 kg (p ≤ 0,05). Die durchschnittliche Körpermassezunahme proTagvon Ferkeln der Sauen, die L-Carnitin erhielten, beliefsichauf 223,3 g und wardamit signifikant höher (p ≤ 0,05) als in der Kontrollgruppe (198,1 g).Die Ferkelverluste im Zeitraum von der Geburt bis zum Absetzen lagen in der Versuchsgruppe bei 6,6% gegenüber 9,5% in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus diesen Resultaten ist abzuleiten, dass eine L-Carnitin-Zulage bei Sauen nicht nur die Geburtsmasse der Ferkel erhöht, sondern auch die Geburtssituation insgesamt verbessert und die Körpermasse der Ferkel während der Säugeperiode steigert. Zudem führt die Supplementation mit Carnitin zu einer beachtlich reduzierten Inzidenz des puerperalen Toxämiesyndroms.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0037-1621085","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Geprüft werden sollte,ob eine L-Carnitin-Supplementierung die Inzidenz des puerperalen Toxämiesyndroms senken kann und damit positive Effekte auf die Ferkelentwicklungausübt. Material und Methoden: Die Untersuchungenfanden an 80 Sauen statt, die in zwei Gruppen zu je 40Tieren eingeteilt wurden. Die Versuchstiere (n = 40) erhielten während der Gravidität 250 mg und während der Laktation 350 mg L-Carnitin (Carniking-Lonza) pro Tier und Tagals Futterzusatz. Die Kontrolltiere (n = 40) wurden wie die Versuchstiere leistungsgerecht ernährt, bekamen jedoch keine Carnitinsupplementation. Ergebnisse: Zwischen den beiden Gruppen ergaben sich sowohl im Geburtsablauf alsauch im postpartalen Verlauf und in der Jungtierentwicklung eine Reihe signifikanter Unterschiede. So dauerte die Geburt bei 27,5% der mit L-Carnitin behandelten Sauen mehrals drei Stunden, während bei 42,5% der Kontrolltiere eine Geburtsverzögerung zu verzeichnen war(p ≤ 0,05). Geburtshilfe musste bei 10% derVersuchstiere und bei 17,5% der Kontrolltiere geleistet werden. Bis vier Stundennach der Geburt gingen die Secundinae bei 97,5% der mit L-Carnitin supplementierten Sauen,jedoch nur bei 87,5% der Sauen der Kontrollgruppe ab (p ≤ 0,05). In der mit L-Carnitin versorgten Versuchsgruppe erkrankten 15,0% der Sauen am puerperalen Toxämiesyndrom, in der Kontrollgruppe waren es 27,5% (p ≤ 0,05). Die durchschnittliche Geburtsmasse der Ferkel betrug in der Versuchsgruppe 1,62 kg und in der Kontrollgruppe 1,53 kg (p ≤ 0,05). Die durchschnittliche Körpermassezunahme proTagvon Ferkeln der Sauen, die L-Carnitin erhielten, beliefsichauf 223,3 g und wardamit signifikant höher (p ≤ 0,05) als in der Kontrollgruppe (198,1 g).Die Ferkelverluste im Zeitraum von der Geburt bis zum Absetzen lagen in der Versuchsgruppe bei 6,6% gegenüber 9,5% in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus diesen Resultaten ist abzuleiten, dass eine L-Carnitin-Zulage bei Sauen nicht nur die Geburtsmasse der Ferkel erhöht, sondern auch die Geburtssituation insgesamt verbessert und die Körpermasse der Ferkel während der Säugeperiode steigert. Zudem führt die Supplementation mit Carnitin zu einer beachtlich reduzierten Inzidenz des puerperalen Toxämiesyndroms.