{"title":"Verbessert Höhentraining den antioxidativen Status und die physische Leistungsfähigkeit von Pferden?","authors":"M. Stohrer, M. Menn, M. Stangassinger","doi":"10.1055/s-0037-1621440","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In einer experimentellen Studie sollte die Hypothese geprüft werden, dass das Höhentraining der Bundeswehr die physische Leistungsfähigkeit der Tragtiere verbessert und den körpereigenen Schutz gegen Sauerstoffradikale verstärkt. Material und Methoden: Von fünf Haflingern wurden venöse Blutproben vier Tage vor einem Höhentraining (sieben Tage, 1700–2400 m) sowie vier Tage und 60 Tage danach entnommen und Parameter zur Beurteilung der Sauerstofftransportkapazität, des oxidativen Stresses und des antioxidativen Status bestimmt. Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit wurde während eines Belastungstests der Anstieg der Laktatkonzentration im Blut gemessen. Ergebnisse: Das Höhentraining der Pferde steigerte die Sauerstofftransportkapazität im Blut. Dies bewies der hochsignifikante Hämatokritanstieg von 0,30 (± 0,02) auf 0,36 (± 0,02) l/l. Gleichzeitig verursachte der Höhenaufenthalt oxidativen Stress. Die Konzentration der Radikalmarker HNE-modifizierte Proteine und Malondialdehyd (MDA) war im Blutplasma signifikant erhöht (MDA: von 1,33 [± 0,38] auf 1,93 [± 0,26] μmol/mmol Hb). In der Folge verbesserte sich der antioxidative Status signifikant (Trolox Equivalent Antioxidative Capacity, TEAC: von 0,64 ± 0,06 auf 0,79 ± 0,05 mmol/l) und wahrscheinlich auch die physische Leistungsfähigkeit. Hinweise auf eine Schädigung von Organen traten dabei nicht auf. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das Höhentraining der Tragtiere, wie es bei der Bundeswehr derzeit durchgeführt wird, ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Pferde vorbehaltlos empfehlenswert.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"39 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0037-1621440","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In einer experimentellen Studie sollte die Hypothese geprüft werden, dass das Höhentraining der Bundeswehr die physische Leistungsfähigkeit der Tragtiere verbessert und den körpereigenen Schutz gegen Sauerstoffradikale verstärkt. Material und Methoden: Von fünf Haflingern wurden venöse Blutproben vier Tage vor einem Höhentraining (sieben Tage, 1700–2400 m) sowie vier Tage und 60 Tage danach entnommen und Parameter zur Beurteilung der Sauerstofftransportkapazität, des oxidativen Stresses und des antioxidativen Status bestimmt. Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit wurde während eines Belastungstests der Anstieg der Laktatkonzentration im Blut gemessen. Ergebnisse: Das Höhentraining der Pferde steigerte die Sauerstofftransportkapazität im Blut. Dies bewies der hochsignifikante Hämatokritanstieg von 0,30 (± 0,02) auf 0,36 (± 0,02) l/l. Gleichzeitig verursachte der Höhenaufenthalt oxidativen Stress. Die Konzentration der Radikalmarker HNE-modifizierte Proteine und Malondialdehyd (MDA) war im Blutplasma signifikant erhöht (MDA: von 1,33 [± 0,38] auf 1,93 [± 0,26] μmol/mmol Hb). In der Folge verbesserte sich der antioxidative Status signifikant (Trolox Equivalent Antioxidative Capacity, TEAC: von 0,64 ± 0,06 auf 0,79 ± 0,05 mmol/l) und wahrscheinlich auch die physische Leistungsfähigkeit. Hinweise auf eine Schädigung von Organen traten dabei nicht auf. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das Höhentraining der Tragtiere, wie es bei der Bundeswehr derzeit durchgeführt wird, ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Pferde vorbehaltlos empfehlenswert.