Im Ringen um Erkenntnis und Anerkennung: Wie Rechtswissenschaftler*innen das eigene akademische Publizieren im Zuge von Open Access sehen

Georg Fischer
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Abstract

Wie denken deutsche Rechtswissenschaftler*innen über das Publikationswesen ihrer Disziplin und Open Access? Antworten auf diese Frage und Hinweise für zukünftige (empirische) Erforschungen dieses Themas trägt der Text im Rahmen einer qualitativ-soziologischen Interviewstudie zusammen. Die Studie folgt dabei einem induktiven, das heißt theoriebildenden Grounded-Theory-Ansatz (im Gegensatz zu deduktiven, also theorieprüfenden Verfahren). Auf Grundlage offen geführter Interviews mit etablierten und aufstrebenden Rechtswissenschaftler*innen identifiziert der Text verschiedene Strukturmomente des rechtswissenschaftlichen Publizierens, die nach Ansicht der Befragten besondere Relevanz für die eigene Publikationsbiografie und Karriere haben. Dazu zählen insbesondere die Verzahnung von universitären Promotionsordnungen und Qualifikationsstrukturen mit (traditionellen) Publikationsgewohnheiten, das als vorherrschend empfundene Modell des gedruckten Werks und damit verbundene Reputationsmechanismen, die Rolle von Druckkostenzuschüssen und Open-Access-Gebühren sowie die am Horizont auftauchenden (offenen) Alternativen beim rechtswissenschaftlichen Publizieren (etwa Blogs und Social-Media-Kommunikation). Der Beitrag schließt mit einer Einordnung der Ergebnisse zum rechtswissenschaftlichen Publizieren in den größeren wissenschaftssoziologischen Zusammenhang, insbesondere was die sozialstrukturelle Zugänglichkeit juristischer und akademischer Berufe betrifft.
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