Umkämpfte Externalisierung. Zur Dynamik der Diskussionen über regionale ›Ausschiffungszentren‹ und ihrer Folgen für die europäische und globale Flüchtlingspolitik
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Abstract
Die EU und ihre Mitgliedstaaten bemühen sich um eine weitere Externalisierung der Migrations- und Flüchtlingspolitik. In der öffentlichen und zum Teil auch in der wissenschaftlichen Diskussion verstellt die, wenngleich nachvollziehbare, Kritik daran häufig den Blick für eine genauere Analyse der komplexen Zusammenhänge. So wird häufig impliziert, die EU habe derart viel Macht, dass sie ihre migrationspolitischen Ziele relativ einfach anderen Staaten aufzwingen könne. Dabei werden die Handlungsmöglichkeiten, Wahrnehmungen und Interessen von Transitstaaten übersehen. Zugleich erscheint die EU als ein homogener Block, weshalb unterschiedliche politische Ziele verschiedener europäischer Akteure vernachlässigt werden. Zudem werden die Auswirkungen von Grenzschutz und Externalisierung häufig eindimensional beschrieben. In diesem Beitrag sollen Komplexität und Dynamik politischer Aushandlungsprozesse für den Fall der Diskussion um die sogenannten ›Ausschiffungszentren‹ rekonstruiert werden.