{"title":"Behandlungshäufigkeit bei Milchkühen in Praxisbetrieben in Abhängigkeit von der Milchleistung","authors":"A. Wangler, P. Sanftleben","doi":"10.1055/s-0038-1624020","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Schwerpunkt der Untersuchungen ist die Analyse der Behandlungshäufigkeit bei Milchkühen in Abhängigkeit von der Milchleistung. Material und Methoden: Die Datenerfassung erfolgte in vier Großbetrieben über einen Zeitraum von fünf Jahren (Januar 2000 bis Dezember 2004). Registriert wurden alle sowohl vom Tierarzt als auch vom Betreuungspersonal durchgeführten Behandlungen an Kühen. Nach Plausibilitätskontrollen standen 3325 vollständige Laktationen zur Auswertung zur Verfügung. Die Behandlungshäufigkeit je Kuh und Laktation wurde für Klassen der 305-Tage-Leistung berechnet, wobei auf die signifikanten Einflussfaktoren von Betrieb, Kalbejahr und Laktationsnummer korrigiert wurde. Ergebnisse: In der Behandlungshäufigkeit von Kühen mit hoher und mit geringer Leistung ergaben sich keine Unterschiede. Die Milchleistung der Kühe wurde in Gruppenintervallen von jeweils 1000 kg in einem Leistungsbereich von 4000–13 000 kg Milch je Kuh und Laktation (305-Tage-Leistung) klassifiziert. Auch in Bezug auf einzelne Diagnosegruppen wie Euter-, Fruchtbarkeits-, Stoffwechsel- und sonstige Behandlungen wurden in Abhängigkeit von der Milchleistung der Kühe keine Unterschiede ermittelt. Schlussfolgerungen: Hochleistende Kühe werden nicht generell häufiger behandelt als Kühe mit geringerer Milchleistung. Die Gesundheit von Milchkühen hängt in stärkerem Maße vom Management als vom determinierten Leistungspotenzial ab. Klinische Relevanz: Unter tier- und leistungsgerechten Haltungs-, Fütterungsund Managementbedingungen sind Kühe durchaus in der Lage, hohe Milchleistungen zu realisieren, ohne dadurch verstärkt Gesundheitsdepressionen unterworfen zu sein.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"38 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"8","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1624020","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Schwerpunkt der Untersuchungen ist die Analyse der Behandlungshäufigkeit bei Milchkühen in Abhängigkeit von der Milchleistung. Material und Methoden: Die Datenerfassung erfolgte in vier Großbetrieben über einen Zeitraum von fünf Jahren (Januar 2000 bis Dezember 2004). Registriert wurden alle sowohl vom Tierarzt als auch vom Betreuungspersonal durchgeführten Behandlungen an Kühen. Nach Plausibilitätskontrollen standen 3325 vollständige Laktationen zur Auswertung zur Verfügung. Die Behandlungshäufigkeit je Kuh und Laktation wurde für Klassen der 305-Tage-Leistung berechnet, wobei auf die signifikanten Einflussfaktoren von Betrieb, Kalbejahr und Laktationsnummer korrigiert wurde. Ergebnisse: In der Behandlungshäufigkeit von Kühen mit hoher und mit geringer Leistung ergaben sich keine Unterschiede. Die Milchleistung der Kühe wurde in Gruppenintervallen von jeweils 1000 kg in einem Leistungsbereich von 4000–13 000 kg Milch je Kuh und Laktation (305-Tage-Leistung) klassifiziert. Auch in Bezug auf einzelne Diagnosegruppen wie Euter-, Fruchtbarkeits-, Stoffwechsel- und sonstige Behandlungen wurden in Abhängigkeit von der Milchleistung der Kühe keine Unterschiede ermittelt. Schlussfolgerungen: Hochleistende Kühe werden nicht generell häufiger behandelt als Kühe mit geringerer Milchleistung. Die Gesundheit von Milchkühen hängt in stärkerem Maße vom Management als vom determinierten Leistungspotenzial ab. Klinische Relevanz: Unter tier- und leistungsgerechten Haltungs-, Fütterungsund Managementbedingungen sind Kühe durchaus in der Lage, hohe Milchleistungen zu realisieren, ohne dadurch verstärkt Gesundheitsdepressionen unterworfen zu sein.