K. Müller, M. Möhring, M. Fürll, A. Sobiraj, K. Gmeiner, H.-A. Schoon
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Abstract
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Im Rahmen von Rindersektionen werden in unserem Institut regelmäßig pulmonale Thrombosen (primäre Thromben/ Thrombembolien) beobachtet. Obwohl zahlreiche ältere Berichte über Lungenthrombosen beim Rind existieren, wird dieses Krankheitsbild in den neueren veterinärpathologischen Lehrbüchern lediglich beiläufig erwähnt oder ignoriert. Ziel war daher, die Häufigkeit und die Bedeutung boviner pulmonaler Thrombosen im klinischen Kontext darzustellen. Material und Methoden: Nach Präparation der A. pulmonalis bei 495 Kühen konnten in 56 Fällen makroskopisch Thrombosen doku - mentiert werden. Sieben Thromben wurden histologisch aufgearbeitet und mittels Hämalaun-Eosin-Färbung lichtmikroskopisch untersucht. Ergebnisse: Bei 44 der betroffenen 56 Tiere ließ sich keine prädisponierende Lungenläsion (z. B. Pneumonie, Neoplasie) nachweisen. Laut Vorbericht handelte es sich bei diesen 44 Kühen zumeist um chirurgisch behandelte Tiere, die postoperativ häufig zunächst eine relativ ungestörte Erholungsphase zeigten, dann aber durch ein hochgradig gestörtes Allgemeinbefinden mit Therapieresistenz auffielen. Eine Dyspnoe lag in drei Fällen vor. Schlussfolgerung: Das Rind als „fibrinöser Entzündungstyp“ neigt, vermutlich infolge einer akuten Schocklungenproblematik, zur Ausbildung pulmonaler Thromben. Klinische Relevanz: Insbesondere bei operierten Tieren mit einer postoperativ temporär relativ ungestörten Erholungsphase, gefolgt von einem hochgradig gestörten Allgemeinbefinden sollte an eine Lungenthrombose gedacht werden.