{"title":"Predigt","authors":"A. Röder","doi":"10.1515/9783112466346-010","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Rest, liebe Gemeinde, ging in ohrenbetäubendem Jubel unter. Der wohl berühmteste unvollendete Satz der jüngeren deutschen Geschichte, er fand seinen Höhepunkt in dem magischen Wort „Ausreise“: „Liebe Landsleute, wir sind zu ihnen gekommen, um ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ...“ Dann war nur noch Freudengeschrei zu hören. Immer wieder erleben wir die denkwürdige Szene in diesen Tagen noch einmal nach, sehen Hans-Dietrich Genscher, wie er am 30. September 1989 mit einem Satzfragment Weltgeschichte schrieb. Und gelernten DDR-Bürgern läuft dabei jedes Mal wieder ein Schauer über den Rücken. Es ist, als sei man selbst noch einmal dabei, könne sie hautnah miterleben, diese buchstäblich grenzenlose Freude der Menschen in der Prager Botschaft: Endlich Freiheit, es ist nicht zu fassen.","PeriodicalId":351135,"journal":{"name":"Gabe der Erinnerung für meine lieben Gemeinden","volume":"23 3","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1868-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"5","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Gabe der Erinnerung für meine lieben Gemeinden","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783112466346-010","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Rest, liebe Gemeinde, ging in ohrenbetäubendem Jubel unter. Der wohl berühmteste unvollendete Satz der jüngeren deutschen Geschichte, er fand seinen Höhepunkt in dem magischen Wort „Ausreise“: „Liebe Landsleute, wir sind zu ihnen gekommen, um ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise ...“ Dann war nur noch Freudengeschrei zu hören. Immer wieder erleben wir die denkwürdige Szene in diesen Tagen noch einmal nach, sehen Hans-Dietrich Genscher, wie er am 30. September 1989 mit einem Satzfragment Weltgeschichte schrieb. Und gelernten DDR-Bürgern läuft dabei jedes Mal wieder ein Schauer über den Rücken. Es ist, als sei man selbst noch einmal dabei, könne sie hautnah miterleben, diese buchstäblich grenzenlose Freude der Menschen in der Prager Botschaft: Endlich Freiheit, es ist nicht zu fassen.