{"title":"Die Bedeutung der Erhaltung vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen am Beispiel der Arche Warder","authors":"K. Frölich, A. Jandowsky","doi":"10.15653/TPG-160777","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die heutigen Haustiere gehen aus einer Vielzahl von Wildtierarten (Stammformen) hervor. So wurde z. B. aus dem Wolf der Hund (15 000 v. Chr.), aus der Bezoarziege die Hausziege (10 000 v. Chr.), aus dem asiatischen Mufflon das Hausschaf (10 000 v. Chr.), aus dem Wildschwein das Hausschwein (8000 v. Chr.) und aus dem Auerochsen das Hausrind (7000 v. Chr.) domestiziert. Die Domestikation hat die kulturelle Entwicklung des Menschen entscheidend verände rt und im Lauf der Jahrtausende entstand eine große Diversität an Nutztierrassen. Diese einzigartige kulturhistorische Errungenschaft muss für zukünftige Generationen bewahrt werden. Der Tierpark Arche Warder ist Europas größtes Zentrum für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Arche Warder stellt mehr dar als nur einen Tierpark; es ist ein Landschaftspark und Erhaltungsprojekt für genetische Ressourcen und darüber hinaus auch ein Forschungsprojekt. Die Arche Warder verfolgt bei ihrem Einsatz zur Erhaltung der biologischen Vielfalt fünf Ziele: 1. Schutz durch Erhaltungszucht. Zuchtprogramme verbessern die Qualität der genetischen Ressourcen. 2. Schutz durch Eta blierung von Satellitenstationen. Auf diese Weise wird der Schutz vor Seuchenzügen gewährleistet und es bietet sich die Möglichkeit zur Vergrößerung des Genpools. 3. Schutz durch anspruchsvolle Bildungsarbeit. 4. Schutz durch Vernetzung mit nationalen und internationalen Institutionen. 5. Schutz durch Forschung. Die Arche Warder kooperiert eng mit diversen Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten sind Untersuchungen, die die biologischen Besonderheiten alter Rassen darstellen.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"21 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-01-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15653/TPG-160777","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Die heutigen Haustiere gehen aus einer Vielzahl von Wildtierarten (Stammformen) hervor. So wurde z. B. aus dem Wolf der Hund (15 000 v. Chr.), aus der Bezoarziege die Hausziege (10 000 v. Chr.), aus dem asiatischen Mufflon das Hausschaf (10 000 v. Chr.), aus dem Wildschwein das Hausschwein (8000 v. Chr.) und aus dem Auerochsen das Hausrind (7000 v. Chr.) domestiziert. Die Domestikation hat die kulturelle Entwicklung des Menschen entscheidend verände rt und im Lauf der Jahrtausende entstand eine große Diversität an Nutztierrassen. Diese einzigartige kulturhistorische Errungenschaft muss für zukünftige Generationen bewahrt werden. Der Tierpark Arche Warder ist Europas größtes Zentrum für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Arche Warder stellt mehr dar als nur einen Tierpark; es ist ein Landschaftspark und Erhaltungsprojekt für genetische Ressourcen und darüber hinaus auch ein Forschungsprojekt. Die Arche Warder verfolgt bei ihrem Einsatz zur Erhaltung der biologischen Vielfalt fünf Ziele: 1. Schutz durch Erhaltungszucht. Zuchtprogramme verbessern die Qualität der genetischen Ressourcen. 2. Schutz durch Eta blierung von Satellitenstationen. Auf diese Weise wird der Schutz vor Seuchenzügen gewährleistet und es bietet sich die Möglichkeit zur Vergrößerung des Genpools. 3. Schutz durch anspruchsvolle Bildungsarbeit. 4. Schutz durch Vernetzung mit nationalen und internationalen Institutionen. 5. Schutz durch Forschung. Die Arche Warder kooperiert eng mit diversen Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten sind Untersuchungen, die die biologischen Besonderheiten alter Rassen darstellen.