Cornelia Sauter, Hans Dorn, Julian Hellmann-Regen, Ana Bueno-Lopez, Heidi Danker-Hopfe
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Ein Teil der Bevölkerung befürchtet negative Auswirkungen niederfrequenter Magnetfelder (NF-MF), die z. B. von Hochspannungsleitungen und anderen Anlagen und Geräten mit der Frequenz 50 Hz bzw. 16 2/3 Hz ausgehen. Manche Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einer NF-MF-Exposition und einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen, u. a. für die Alzheimer-Demenz (AD). Ziel der Arbeit und Methode In dem vorliegenden narrativen Review wird der aktuelle Stand der Forschung zu NF-MF und möglichen Auswirkungen auf das AD-Risiko und den Schlaf anhand epidemiologischer und experimenteller Studien zusammengefasst und methodenkritisch diskutiert. Ergebnisse und Diskussion In epidemiologischen Studien konnte sowohl in Untersuchungen zur beruflichen Exposition gegenüber niederfrequenten Magnetfeldern als auch in Untersuchungen zur häuslichen Exposition durch Hochspannungsleitungen ein geringfügig erhöhtes Risiko für Alzheimer-Demenz beobachtet werden. Als signifikant erwies sich dieses Risiko allerdings nur in den Metaanalysen zur beruflichen Exposition. Die Studien zeichnen sich durch eine große Heterogenität aus, weshalb offen bleibt, ob den Beobachtungen ein ursächlicher Zusammenhang zugrunde liegt. Während ein Wirkmechanismus noch nicht bekannt ist, könnte der Schlaf bei der Suche nach einem solchen eine Schlüsselrolle spielen. Da ein gestörter Schlaf nachweislich zu einer erhöhten Konzentration der Biomarker der Alzheimer-Demenz (Amyloid und Tau und deren Ablagerungen) führt, ist eine Störung durch externe Faktoren als Auslöser oder Verstärker denkbar. In epidemiologischen Studien kann der Schlaf nur sehr ungenau gemessen werden und ist anfällig für Confounder, die im Rahmen von experimentellen Studien besser kontrolliert werden können. Einige experimentelle Studien zeigen eine negative Auswirkung von NF-MF auf den Schlaf von Menschen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Aussagekraft der meisten dieser Studien aufgrund einer schlechten Studienqualität nur sehr beschränkt ist, weshalb hier ein deutlicher Bedarf an Studien mit guter Qualität besteht.
期刊介绍:
Die Zeitschrift Somnologie ist das offizielle Organ der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM) und der Schweizerischen Gesellschaft für Schlafforschung, Schlafmedizin und Chronobiologie (SGSSC).
Auf der Basis von aktuellen, klinisch relevanten Forschungsergebnissen befasst sich die Somnologie mit der Ätiologie, Pathophysiologie, Differentialdiagnostik und Therapie der verschiedenen Schlafstörungen. Eine wissenschaftlich hochqualifizierte Analyse der Ätiologie, Pathophysiologie, Epidemiologie, Diagnose und Therapie verschiedener Schlafstörungen erfordert die Kooperation einer Vielzahl von medizinischen Fachdisziplinen. Durch die Zusammenarbeit von Vertretern aus den Bereichen der Epidemiologie, Humangenetik, HNO, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Innere Medizin, Pneumologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie, Neurophysiologie, Physiologie, Psychologie, Pädiatrie und Pharmakologie erfüllt die Somnologie die multidisziplinären Anforderungen der Schlafforschung und Schlafmedizin. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auch auf methodischen Neuerungen der Biomedizinischen Technik. Neben experimentellen oder klinischen Originalarbeiten und Übersichtsarbeiten werden Empfehlungen, Positionspapiere und Leitlinien der DGSM publiziert. Regelmäßig erscheinende Schwerpunktthemen und die Einrichtung einer CME-Rubrik in der Somnologie erfüllen den Aus- und Weiterbildungsanspruch dieser Zeitschrift und der beteiligten Fachgesellschaften.Auf eine ausgewogene Kombination von wissenschaftlichen Inhalten und praxisnahen Inhalten, die der Aus- und Weiterbildung dienen, wird bei der Zusammenstellung der einzelnen Ausgaben Wert gelegt. Based on current, clinically relevant research results, the journal Somnologie focuses on the etiology, pathophysiology, differential diagnostics and treatment of various sleep disorders.A scientific, comprehensive analysis of the various causes of sleep disorders requires the cooperation of several branches of medicine. Through the collaboration of specialists in the areas of epidemiology, human genetics, ENT, OMF, internal medicine, pneumology, cardiology, gastroenterology, neurology, neurophysiology, physiology, psychology, pediatrics, and pharmacology, Somnologie fulfills the multidisciplinary requirements of sleep research and sleep medicine. Special attention is paid to methodological innovations of biomedical engineering.In addition to experimental and original clinical articles, reviews, case reports, recommendations and guidelines of the DGSM are published. Focus issues and and CME-articles fulfill the continuing education requirements of this journal and the involved professional societies.A balanced combination of scientific content and articles fostering education in sleep medicine is provided in each single issue of Somnologie.