‘DAS MÖRDERISCHE GESETZ DES LEBENS’: ABORTION, EUGENICS AND SOCIAL DARWINISM IN DOLOROSA'S UNFRUCHTBARKEIT (1905) AND DIE STARKEN (1907)

IF 0.2 3区 文学 0 LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN GERMAN LIFE AND LETTERS Pub Date : 2024-08-23 DOI:10.1111/glal.12423
Fatima Borrmann
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Abstract

Die Schriftstellerin Dolorosa, Pseudonym für Maria Eichhorn, fand bisher wenig Beachtung. In diesem Beitrag wird ihr literarisches Werk vor dem Hintergrund der Diskussion um Eugenik und Abtreibung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland untersucht. Ich setze zwei Romane Dolorosas, Unfruchtbarkeit (1905) und Die Starken (1907), in Bezug zu der damals in Kunst, Kultur und Wissenschaft weitverbreiteten Ideologie des Sozialdarwinismus. Ich zeige auf, wie die Verherrlichung von Stärke und Wettkampf mit Geschlechterunterscheidungen in Verbindung gebracht wurde: Während man den Männern Eigenschaften wie Streben nach Macht und Kampf um Überlegenheit zuschrieb, wurden den Frauen Attribute wie Selbstlosigkeit und Güte erteilt und mit ihrer Mutterrolle begründet. Anders als viele Feministinnen, die in dieser Zeit eugenische Ideale des Mutterseins in ihrer Argumentation für die Emanzipation heranzogen, erteilt Dolorosa der Vorstellung vom männlichen Monopol auf den Kampf ums Dasein eine Absage. Ihre Darstellung von Müttern, die um das Überleben kämpfen, stellt die Legitimität der neuen Ethik des Rechts des Stärkeren in Frage.

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GERMAN LIFE AND LETTERS
GERMAN LIFE AND LETTERS LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN-
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期刊介绍: - German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.
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