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Abstract
Ausgehend vom Mythos der Pandora kann Hoffnung verstanden werden als ein zentraler psychischer Entwicklungsfaktor, der sowohl das zeitliche Erleben, die Verinnerlichung von Differenzierung und das Entstehen von Symbolisierungsprozessen begünstigt wie auch eine spielerisch-kreative Möglichkeit für Veränderungsprozesse bewahren hilft. Vor allem in der emotional anfälligen Zeit der Adoleszenz ist eine positive Hoffnungsdynamik essenziell. Die Arbeit illustriert dies anhand des Filmes Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Der an Sinnbildern reiche Film zeigt, wie ein Heranwachsender einen aussichtslos scheinenden Überlebenskampf auf dem Ozean besteht. In der scheinbar hilflosen Ausgesetztheit des Menschen den Naturgewalten gegenüber werden metaphorisch Probleme seiner psychischen Entwicklung geschildert. In einem anschließenden klinischen Beispiel wird an der Behandlung eines Patienten dargestellt, wie wichtig eine grundlegende mit der Analytikerin projektiv geteilte Hoffnung für seine weitere Entwicklung war, um eine Stagnation in der Behandlung zu überwinden. Hoffnungserleben setzt die Anerkennung von Zeitlichkeit und Begrenztheit voraus. In unsicheren Zeiten an guten Objektintrojekten festhalten zu können, erhöht das Vertrauen in die Zukunft. In der analytischen Arbeit steht das Hoffnungserleben im Zusammenhang mit „Nichtwissen“ und einer Fähigkeit des Analytikers, Unsicherheit in einer „Position der Geduld“ zu ertragen.