{"title":"Denkräume. Ein Essay über die Bibliotheken der Zukunft","authors":"E. Schlotheuber","doi":"10.1515/bfp-2022-0076","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Bibliotheken sind weit mehr als bloße Wissensspeicher: Sie sind ein sowohl haptisch erfahrbarer als stets auch imaginierter Wissenskosmos. Sie sind Denkräume, die uns eine generationenübergreifende Verständigung über grundlegende Fragen des Menschseins, der Umwelt und des Kosmos ermöglichen. Das interne Funktionieren dieses Gedächtnisses der Gesellschaft beruht auf teilweise jahrhundertelang geprüften Techniken wie Signatur- und Findsystemen, der Entwicklung von Sammlungsparametern, Ausleihvermerken oder generell der Ordnung von Wissen im Raum, also der sinnvollen Einteilung in Sachgruppen. Wenn wir den tiefgreifenden Wandel unserer Wissenskultur verstehen wollen, der sich mit der Digitalisierung seit Jahren langsam aber unaufhaltsam vollzieht, lohnt es sich, für eine Vision der Bibliothek der Zukunft einen Blick auf ihre Geschichte und traditionellen Funktionen zu werfen: als Gedächtnisspeicher, als rahmenbietende und von Fachdiskursen weitgehend unabhängige Wissensorganisation und -ordnung und als Denk- und Reflexionsraum unserer Gesellschaft.","PeriodicalId":42032,"journal":{"name":"Bibliothek Forschung und Praxis","volume":"47 1","pages":"14 - 17"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2023-04-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Bibliothek Forschung und Praxis","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/bfp-2022-0076","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"INFORMATION SCIENCE & LIBRARY SCIENCE","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Bibliotheken sind weit mehr als bloße Wissensspeicher: Sie sind ein sowohl haptisch erfahrbarer als stets auch imaginierter Wissenskosmos. Sie sind Denkräume, die uns eine generationenübergreifende Verständigung über grundlegende Fragen des Menschseins, der Umwelt und des Kosmos ermöglichen. Das interne Funktionieren dieses Gedächtnisses der Gesellschaft beruht auf teilweise jahrhundertelang geprüften Techniken wie Signatur- und Findsystemen, der Entwicklung von Sammlungsparametern, Ausleihvermerken oder generell der Ordnung von Wissen im Raum, also der sinnvollen Einteilung in Sachgruppen. Wenn wir den tiefgreifenden Wandel unserer Wissenskultur verstehen wollen, der sich mit der Digitalisierung seit Jahren langsam aber unaufhaltsam vollzieht, lohnt es sich, für eine Vision der Bibliothek der Zukunft einen Blick auf ihre Geschichte und traditionellen Funktionen zu werfen: als Gedächtnisspeicher, als rahmenbietende und von Fachdiskursen weitgehend unabhängige Wissensorganisation und -ordnung und als Denk- und Reflexionsraum unserer Gesellschaft.