M. Hollmann, Luca Armbrüster, Hermann Uhlig, K. Jäger, F. Schifferdecker-Hoch
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Abstract
Zusammenfassung Rückenschmerzen stellen ein großes allgemeines Gesundheitsproblem dar und verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Patienten erheblich und können zu einer reduzierten Teilhabe am sozialen Leben führen. Dabei sind die Ursachen von Rückenschmerzen vielfältig und erfordern einen biopsychosozialen Ansatz zur Diagnostik und Therapie, besonders um den hohen Anteil funktioneller Störungen von dominierend organischen Erkrankungen abzugrenzen. In der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit einer unter diesen Bedingungen stattfindenden gerätegestützten Rückenschmerztherapie an über 100.000 chronischen Rückenschmerzpatienten aus einem Zeitraum von 30 Jahren untersucht. Die Teilnehmer nahmen an 24 Therapieeinheiten in einem Therapiezentrum teil. Vor und nach der Therapie wurden Maximalkraftmessungen der Rumpf- und Nackenmuskulatur durchgeführt und die Teilnehmer zu Trainingshäufigkeit, Schmerz und Lebensqualität befragt. Die Ergebnisse zeigen durchweg signifikante Verbesserungen aller analysierten Parameter (p<0,001). So erreichen die Patienten Verbesserungen in Kraft, Schmerz, Lebensqualität sowie ökonomischen Parametern. Aus den Ergebnissen ergibt sich außerdem eine Steigerung der gesunden Lebensjahre für die Teilnehmer. Die Studie zeigt somit, dass spezifisches, adäquat eingesetztes Training eine Verbesserung der Rückenschmerzen zur Folge hat. Die Beurteilung des Trainings- beziehungsweise Therapieerfolgs erfolgt dabei nicht nur über den reinen Kraftgewinn, sondern auch über patientenzentrierte Erfolgsparameter wie Schmerzen oder Lebensqualität. Auch die wirtschaftliche Wirksamkeit der Maßnahme ist zweifelsfrei gegeben, da signifikante Reduktionen in allen untersuchten ökonomischen Parametern festgestellt wurden. Darüber hinaus gewinnen Patienten durch die Teilnahme an gesunden Lebensjahren hinzu, die zuvor durch ihre Rückenschmerzen minimiert waren.