J. Neudecker, Jana Asselborn, Joshua Behrens, Lars Jauernig, F. Baumann
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Abstract
Zusammenfassung Während in den 1970er-Jahren noch körperliche Aktivität als supportive Therapie in der Onkologie kritisiert und abgelehnt wurde, gewannen bewegungstherapeutische Interventionen seit den 1990er-Jahren immer mehr an Bedeutung [3, 9]. Nachdem die Wirksamkeit rehabilitativer Bewegungsprogramme in der Nachsorge wie auch während der Akuttherapie in zahlreichen Studien bestätigt wurde, zeigten erste prähabilitative, bewegungstherapeutische Interventionen positive Einflüsse auf den postoperativen Genesungsprozess. Dabei werden Bewegungsprogramme im Zeitraum zwischen der Krebsdiagnose und der operativen Therapie durchgeführt [15]. Dieses Potenzial zeigt sich auch bei der prähabilitativen Bewegungstherapie eines Mammakarzinoms. Körperliche Aktivität ist während einer neoadjuvanten Chemotherapie unter moderater bis intensiver Belastungsintensität machbar und sicher. Zudem können sowohl Wundheilungsstörungen und Bewegungsmangelsymptome reduziert, die körperliche Leistungsfähigkeit und die psychische Verfassung verbessert sowie eine bewegungsspezifische Gesundheitskompetenz erlangt werden. Die Anzahl der Krankenhaustage verringern sich, und die Kosten für die Krankenkasse können gesenkt werden [16]. Trotz der Relevanz dieses neuen Forschungsfeldes werden prähabilitative Interventionen bei einem Mammakarzinom hauptsächlich durch einzelne wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Es bedarf weiterer randomisierter, kontrollierter Studien, um die Wirksamkeit der prähabilitativen Sport- und Bewegungstherapie zu prüfen und deren Stellenwert für eine Mammakarzinomerkrankung aufzuzeigen.