R. Schneider, Sarah Schwabe, Julia Ruby, Jörn R. Sparfeldt
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Abstract
Zentrales Ziel universitarer Lehre im Lehramtsstudium ist ein Kompetenzerwerb. Der Forschungsfrage zum Kompetenzerwerb in einem bildungswissenschaftlichen Diagnostik-Seminar wurde mit einem Feldexperiment mit zeitversetzter Intervention und drei Messzeitpunkten nachgegangen. In vier Parallelseminaren (N=78) erfolgte eine Zufallszuweisung der Studierenden zu Gruppe 1 mit Intervention zwischen T1 und T2 sowie Gruppe 2 mit Intervention zwischen T2 und T3. Die standardisierte Intervention zu „geschlossenen Aufgabenformaten“ umfasste zwei Seminarsitzungen a 90 Minuten mit wechselnden Phasen der Vermittlung theoretischen Wissens und der Wissensanwendung (Aufgabenkonstruktion). Zwischen T1 und T2 zeigte Gruppe 1 einen deutlicheren Kompetenzaufbau (Wissen/Anwenden d=1.69/2.73) als Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=0.41/0.54). Der Kompetenzzuwachs von T2 zu T3 war in Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=2.55/3.22) groser als in Gruppe 1 (Wissen/Anwenden d=0.94/1.51). Zu Semesteranfang und -ende differierten die Kompetenzauspragungen beider Gruppen nicht. Implikationen fur die Hochschullehre und deren Evaluation anhand von Kompetenzzuwachsen in Leistungstests werden diskutiert.