{"title":"Phytotherapie auch im Alter gut verträglich – Daten\n aus der PhytoVIS-Studie","authors":"Tamara Gramlinger, O. Kelber, K. Kraft","doi":"10.1055/a-1857-9153","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) spielen für die\n eigenverantwortliche Behandlung, gerade auch der Älteren, eine\n große Rolle und decken dabei ein breit gefächertes\n Indikationsgebiet ab. Um Daten zu ihrer Anwendung zu gewinnen, hat die\n Kooperation Phytopharmaka die PhytoVIS-Studie initiiert, deren Ergebnis\n produktübergreifende und indikationsbezogene pharmakoepidemiologische\n Daten von über 20 000 Patienten sind, die ein pflanzliches\n Arzneimittel eingenommen haben, darunter 3065 Patienten mit einem Alter von mehr\n als 65 Jahren.Deren Auswertung ergab, dass Unterschiede zur in der Studie erfassten\n Gesamtpopulation nur bei wenigen Aspekten deutlich wurden. So war der Anteil der\n Patienten, die keinerlei Beeinträchtigung durch Nebenwirkungen\n empfanden, bei den 66–75-Jährigen mit 91,9% und den\n über 75-Jährigen mit 93,8% leicht gegenüber der\n Gesamtpopulation mit 91,2% erhöht. Der Anteil chronischer\n Erkrankungen und Beschwerden war gegenüber der Gesamtpopulation auf ein\n Mehrfaches erhöht, wie z. B. erhöhte Vergesslichkeit\n (4,3- bzw. 5,3-fach erhöht) und Arthralgie (2,6- bzw. 3,5-fach\n erhöht). Zudem wendeten 48% der 66–75-Jährigen\n und 56% der über 75-Jährigen das Arzneimittel\n langfristig an, gegenüber 28% in der Gesamtpopulation. Der\n Anteil der Komorbiditäten war mit 76,0 bzw. 82,8 vs. 39,8%\n (Gesamtpopulation) deutlich höher, ebenso der einer Komedikation. Dabei\n gibt die bei den Älteren vergleichbare und teils sogar bessere\n Verträglichkeit keinen Hinweis auf eine erhöhte\n Wechselwirkungsrate.Phytopharmaka sind daher für eine immer älter werdende\n Bevölkerung auch in der Selbstmedikation eine wichtige und sichere\n Therapieoption.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1857-9153","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"Pharmacology, Toxicology and Pharmaceutics","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) spielen für die
eigenverantwortliche Behandlung, gerade auch der Älteren, eine
große Rolle und decken dabei ein breit gefächertes
Indikationsgebiet ab. Um Daten zu ihrer Anwendung zu gewinnen, hat die
Kooperation Phytopharmaka die PhytoVIS-Studie initiiert, deren Ergebnis
produktübergreifende und indikationsbezogene pharmakoepidemiologische
Daten von über 20 000 Patienten sind, die ein pflanzliches
Arzneimittel eingenommen haben, darunter 3065 Patienten mit einem Alter von mehr
als 65 Jahren.Deren Auswertung ergab, dass Unterschiede zur in der Studie erfassten
Gesamtpopulation nur bei wenigen Aspekten deutlich wurden. So war der Anteil der
Patienten, die keinerlei Beeinträchtigung durch Nebenwirkungen
empfanden, bei den 66–75-Jährigen mit 91,9% und den
über 75-Jährigen mit 93,8% leicht gegenüber der
Gesamtpopulation mit 91,2% erhöht. Der Anteil chronischer
Erkrankungen und Beschwerden war gegenüber der Gesamtpopulation auf ein
Mehrfaches erhöht, wie z. B. erhöhte Vergesslichkeit
(4,3- bzw. 5,3-fach erhöht) und Arthralgie (2,6- bzw. 3,5-fach
erhöht). Zudem wendeten 48% der 66–75-Jährigen
und 56% der über 75-Jährigen das Arzneimittel
langfristig an, gegenüber 28% in der Gesamtpopulation. Der
Anteil der Komorbiditäten war mit 76,0 bzw. 82,8 vs. 39,8%
(Gesamtpopulation) deutlich höher, ebenso der einer Komedikation. Dabei
gibt die bei den Älteren vergleichbare und teils sogar bessere
Verträglichkeit keinen Hinweis auf eine erhöhte
Wechselwirkungsrate.Phytopharmaka sind daher für eine immer älter werdende
Bevölkerung auch in der Selbstmedikation eine wichtige und sichere
Therapieoption.