{"title":"Die Peloponnes in der mykenischen Palastzeit – wie „homogen“ war das Leben der Menschen in den einzelnen Regionen?","authors":"Tobias Mühlenbruch","doi":"10.1515/pz-2021-2044","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der längste Abschnitt der mykenischen „Palastzeit“, Späthelladisch III A2/B (ca. 1370–1200 v. Chr.), wird in der mykenischen Archäologie auch mit dem Begriff der „koiné“ bezeichnet, da uns die materiellen Hinterlassenschaften dieser Jahrzehnte als ausgesprochen homogen erscheinen. Mit diesem Beitrag wird dies für die Peloponnes kritisch und auf einer breiteren Quellenbasis hinterfragt. Dabei wird auf durchaus nicht zu unterschätzende Unterschiede in der materiellen Kultur dieser Zeit hingewiesen, die wiederum in Zusammenhang mit den Handlungen und Entscheidungen der Menschen in der damaligen Zeit gesehen werden müssen. Insgesamt wird dem Modell „homogenerer“ Verhältnisse, ausgehend von der materiellen Kultur, zugestimmt – im Vergleich mit unserem Bild der frühmykenischen Zeit sowie der Nachpalastzeit. Die Wahrscheinlichkeit, von der materiellen Kultur ausgehend zwingende Rückschlüsse auf die politische Gliederung in der Vergangenheit, auf das konkrete Territorium eines „Staates“, auf Grenzverläufe etc. ziehen zu können, sei allerdings als sehr gering eingeschätzt.","PeriodicalId":44421,"journal":{"name":"Praehistorische Zeitschrift","volume":"96 1","pages":"485 - 499"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2021-08-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Praehistorische Zeitschrift","FirstCategoryId":"98","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/pz-2021-2044","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"ANTHROPOLOGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Der längste Abschnitt der mykenischen „Palastzeit“, Späthelladisch III A2/B (ca. 1370–1200 v. Chr.), wird in der mykenischen Archäologie auch mit dem Begriff der „koiné“ bezeichnet, da uns die materiellen Hinterlassenschaften dieser Jahrzehnte als ausgesprochen homogen erscheinen. Mit diesem Beitrag wird dies für die Peloponnes kritisch und auf einer breiteren Quellenbasis hinterfragt. Dabei wird auf durchaus nicht zu unterschätzende Unterschiede in der materiellen Kultur dieser Zeit hingewiesen, die wiederum in Zusammenhang mit den Handlungen und Entscheidungen der Menschen in der damaligen Zeit gesehen werden müssen. Insgesamt wird dem Modell „homogenerer“ Verhältnisse, ausgehend von der materiellen Kultur, zugestimmt – im Vergleich mit unserem Bild der frühmykenischen Zeit sowie der Nachpalastzeit. Die Wahrscheinlichkeit, von der materiellen Kultur ausgehend zwingende Rückschlüsse auf die politische Gliederung in der Vergangenheit, auf das konkrete Territorium eines „Staates“, auf Grenzverläufe etc. ziehen zu können, sei allerdings als sehr gering eingeschätzt.
期刊介绍:
The Praehistorische Zeitschrift is regarded as one of the most renowned German publications in the area of Prehistory and Ancient History. In keeping with its traditional mission, it presents detailed accounts of the most recent research conducted in Europe. The geographical emphasis is placed on Eastern, South-Eastern and Northern Central Europe. A comprehensive review section deals with recent German and international monographs from the field of prehistoric archaeology. Contributions are published in German, English or French, with a brief abstract in the other two languages; if necessary, a summary is provided in the author"s native language.