Vergleich von Intelligenztestleistungen bei monolingualen und bilingualen Kindern und Jugendlichen in den Intelligence and Development Scales–2 (IDS-2)
F. Schweizer, Silvia Grieder, Anette Bünger, A. Grob
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Abstract
Zusammenfassung. Die Studie untersucht Mittelwertdifferenzen bei Monolingualen und Bilingualen in der allgemeinen Intelligenz sowie 7 Faktoren mit je 2 Untertests mit den Intelligence and Development Scales-2 (IDS-2; Grob & Hagmann-von Arx, 2018 ). Die Stichprobe besteht aus je 132 gepaarten monolingualen, simultan bilingualen und sukzessiv bilingualen Kindern und Jugendlichen der Normierungs- und Validierungsstichprobe ( MAlter = 12.34, SDAlter = 4.44; 48 % Jungen). In einer einfaktoriellen Varianzanalyse wurde in der allgemeinen Intelligenz 5 – 7 %, im Langzeitgedächtnis 3 % und im Denken Verbal 11 % der Varianz durch die Gruppenzugehörigkeit erklärt: Die sukzessiv Bilingualen erzielten in der allgemeinen Intelligenz, im verbalen Langzeitgedächtnis und im verbalen Denken niedrigere Werte als die Monolingualen und teilweise auch als die simultan Bilingualen, während die Unterschiede zwischen simultan Bilingualen und Monolingualen nicht bedeutsam waren. Die Befunde implizieren, dass ein möglicher sprachlicher Nachteil für Personen mit fremdsprachigem Hintergrund bei der Interpretation der Intelligenz-Testergebnisse in den IDS-2 berücksichtigt werden muss.