Katharina Bohnenberger, M. Fritz, Ingmar Mundt, Pauline Riousset
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Abstract
Abstract Zu einer vorbeugenden Sozialpolitik gehören ein Klima- und Umweltschutz, der umweltbedingte soziale Risiken vermeidet. Dieser Beitrag arbeitet in einer qualitativen Dokumentenanalyse heraus, in welchem Maße Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbände in Deutschland zwischen 2012 und 2020 sozial-ökologische Ansätze aufgriffen haben. Der theoretische Rahmen basiert dabei auf einer bedürfnistheoretischen Perspektive und fünf interessensorientierten Erklärungsansätzen: 1) die Heterogenität der Interessen innerhalb und zwischen Gewerkschaften sowie Wohlfahrtsverbänden, 2) das Auftreten neuer, globaler Umweltprobleme, 3) eine korporatistische Konfliktlösung durch Produktionswachstum; sowie zwei inhaltliche Verengungen: 4) die Fokussierung auf Erwerbsarbeit und Ausblendung des ökologischen Fußabdrucks von Arbeitsplätzen sowie 5) das Ignorieren des Einflusses aktueller Arbeitsbedingungen auf die Realisierbarkeit ökologischer Lebensweisen. Wir beobachten eine eingeschränkte, ambivalente, jedoch zunehmende Integration sozialökologischer Belange in den Aktivitäten der Interessenvertretungen, die sich in verschiedenen Themenbereichen strukturell unterscheidet. In einem Ausblick diskutieren wir drei mögliche Strategien für die Weiterentwicklung sozialpolitischer Interessenvertretungen angesichts zunehmender ökologischer Herausforderungen.