Theologie und Terror in Tschernobyl.: Erzählte Gefahren des Anthropozän in Platzgumers „Der Elefantenfuß“ (2011)

Abstract

Der in Platzgumers Roman Der Elefantenfuß nur knapp vereitelte Terroranschlag auf den havarierten Reaktor von Tschernobyl wird in diesem Beitrag als eine intendierte Katastrophe betrachtet, die so nur im ‚Anthropozän‘ möglich ist. Platzgumer gestaltet dazu die Figur eines Selbstmordattentäters, der aus fundamentalreligiösen Motiven handelt, allerdings mit einer christlichen Grundposition. Erzähltechnisch werden intertextuelle Markierungen sowie die Funktionsweise eines Layouts mit geteilten Doppelseiten erläutert. The essay regards the terrorist attack on the damaged reactor of Chernobyl, which is only narrowly thwarted in Platzgumer’s novel Der Elefantenfuß, as an intended catastrophe, which is only possible in this way in the age of ‚Anthropocene‘. Platzgumer creates the figure of a suicide bomber who acts out of fundamental religious motives, but with a Christian basic position. In terms of narrative, intertextual markings as well as the functioning of a layout with divided double pages are explained.