M. Bittel, Tobias Rakoczy, A. Fröhlich, J. Langhorst
{"title":"Phytotherapie bei psychischen Erkrankungen in medizinischen\n Leitlinien","authors":"M. Bittel, Tobias Rakoczy, A. Fröhlich, J. Langhorst","doi":"10.1055/a-1716-9651","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\n Hintergrund Phytotherapeutika werden aufgrund ihrer Beliebtheit bei\n PatientInnen und ihrer langen traditionellen Verwendung zunehmend in\n medizinische Leitlinien aufgenommen.\n Methode Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt einen systematischen\n Überblick über phytotherapeutische Empfehlungen und Inhalte in\n deutschen (AWMF) und internationalen (WFSBP, CANMAT) medizinischen Leitlinien\n für psychische Erkrankungen.\n Ergebnisse Phytotherapeutika können bei leichten bis\n mittelschweren psychischen Störungen wie folgt empfohlen werden:\n Depressionen [(+++): Johanniskraut (Hypericum\n perforatum L.), (++ ): Safran (Crocus\n sativus L.) und Curcuma (Curcuma longa L.), (+): Lavendel\n (Lavandula angustifolia Mill.) und (+/–):\n Rosenwurz (Rhodiola rosea L.)], Angststörungen\n [(++ ): Lavendel und Ashwagandha (Withania\n somnifera (L.) Dunal), (+): Galphimia (Galphimia glauca\n Cav.), (+/–): Kamille (Matricaria spp.);\n „nicht empfohlen“ (–) wird Kava-Kava (Piper\n methysticum G. Forst.) wegen möglicher Lebertoxizität],\n Schlafstörungen [(+/–): Baldrian (Valeriana\n officinalis L.)] und Demenz [(+++): Ginkgo\n (Ginkgo biloba L.) zur Verbesserung der Kognition]. Sicherheit und\n Verträglichkeit wurden überwiegend als sehr gut bis tolerabel\n bewertet.\n Schlussfolgerung Internationale Leitlinien zeigen die mögliche\n Vielfalt an empfehlenswerten Phytotherapeutika für die Behandlung von\n psychischen Erkrankungen auf. Die derzeitige Überarbeitung einer\n Vielzahl nationaler Leitlinien zu psychischen Erkrankungen bietet die Chance,\n bestehende Empfehlungen für Phytotherapeutika systematisch zu\n aktualisieren und neue zu integrieren, um TherapeutInnen eine evidenzbasierte\n Nutzen-Risiko-Bewertung für ihre PatientInnen zu\n ermöglichen.","PeriodicalId":36002,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Phytotherapie : offizielles Organ der Ges. f. Phytotherapie e.V","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-1716-9651","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"Pharmacology, Toxicology and Pharmaceutics","Score":null,"Total":0}
引用次数: 2
Abstract
Hintergrund Phytotherapeutika werden aufgrund ihrer Beliebtheit bei
PatientInnen und ihrer langen traditionellen Verwendung zunehmend in
medizinische Leitlinien aufgenommen.
Methode Die vorliegende Übersichtsarbeit gibt einen systematischen
Überblick über phytotherapeutische Empfehlungen und Inhalte in
deutschen (AWMF) und internationalen (WFSBP, CANMAT) medizinischen Leitlinien
für psychische Erkrankungen.
Ergebnisse Phytotherapeutika können bei leichten bis
mittelschweren psychischen Störungen wie folgt empfohlen werden:
Depressionen [(+++): Johanniskraut (Hypericum
perforatum L.), (++ ): Safran (Crocus
sativus L.) und Curcuma (Curcuma longa L.), (+): Lavendel
(Lavandula angustifolia Mill.) und (+/–):
Rosenwurz (Rhodiola rosea L.)], Angststörungen
[(++ ): Lavendel und Ashwagandha (Withania
somnifera (L.) Dunal), (+): Galphimia (Galphimia glauca
Cav.), (+/–): Kamille (Matricaria spp.);
„nicht empfohlen“ (–) wird Kava-Kava (Piper
methysticum G. Forst.) wegen möglicher Lebertoxizität],
Schlafstörungen [(+/–): Baldrian (Valeriana
officinalis L.)] und Demenz [(+++): Ginkgo
(Ginkgo biloba L.) zur Verbesserung der Kognition]. Sicherheit und
Verträglichkeit wurden überwiegend als sehr gut bis tolerabel
bewertet.
Schlussfolgerung Internationale Leitlinien zeigen die mögliche
Vielfalt an empfehlenswerten Phytotherapeutika für die Behandlung von
psychischen Erkrankungen auf. Die derzeitige Überarbeitung einer
Vielzahl nationaler Leitlinien zu psychischen Erkrankungen bietet die Chance,
bestehende Empfehlungen für Phytotherapeutika systematisch zu
aktualisieren und neue zu integrieren, um TherapeutInnen eine evidenzbasierte
Nutzen-Risiko-Bewertung für ihre PatientInnen zu
ermöglichen.