{"title":"Beispiele zyklischer Elemente in mehrstimmigen Lamentationen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts","authors":"J. Ring","doi":"10.3989/anuariomusical.1998.i53.275","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Begriff Lamentationszyklus {Lamemtationes Jeremiae Prophetae) hat zwei Bedeutungen: der liturgische Zyklus umfaßt je nach Zeit und Region eine bestimmte Anzahl und Kombination von Lektionen - und der musikalische Zyklus, Gegenstand der vorliegenden exemplarischen Untersuchung, in dem wiederkehrende Satze der musikalischen Gestaltung (Strukturierung und Verklammerung) dienen. Im späten 15. Jahrhundert lassen sich Beispiele fur eine schlichte strophische, eng an den Choral (tonus lamentationum) gebundene Anlage feststellen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden differenzierte Zyklusformen entwickelt, in denen nicht nur Sätze wiederholt, sondern auch wiederkehrende Satzmodelle paraphrasiert wurden. Satzwiederholungen strukturieren Lamentationszyklen; bestimmte wiederkehrende Sätze haben Refrainfunktion. Zyklische Elemente zeigen sich als gattungsspezifisches Gestaltungsmittel, die von vielen Komponisten individuell eingesetzt wurden.","PeriodicalId":42081,"journal":{"name":"Anuario Musical","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2019-01-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Anuario Musical","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3989/anuariomusical.1998.i53.275","RegionNum":4,"RegionCategory":"艺术学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"MUSIC","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Begriff Lamentationszyklus {Lamemtationes Jeremiae Prophetae) hat zwei Bedeutungen: der liturgische Zyklus umfaßt je nach Zeit und Region eine bestimmte Anzahl und Kombination von Lektionen - und der musikalische Zyklus, Gegenstand der vorliegenden exemplarischen Untersuchung, in dem wiederkehrende Satze der musikalischen Gestaltung (Strukturierung und Verklammerung) dienen. Im späten 15. Jahrhundert lassen sich Beispiele fur eine schlichte strophische, eng an den Choral (tonus lamentationum) gebundene Anlage feststellen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden differenzierte Zyklusformen entwickelt, in denen nicht nur Sätze wiederholt, sondern auch wiederkehrende Satzmodelle paraphrasiert wurden. Satzwiederholungen strukturieren Lamentationszyklen; bestimmte wiederkehrende Sätze haben Refrainfunktion. Zyklische Elemente zeigen sich als gattungsspezifisches Gestaltungsmittel, die von vielen Komponisten individuell eingesetzt wurden.