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Abstract
Fragen nach Wesen und Funktion von Schönheit erfreuen sich in regelmäßigen Abständen einer öffentlichen Präsenz, was sich z. B. an der Popularität von Publikationen zu den evolutionstheoretischen Deutungen dieses Phänomens zeigt.1 Diese Begeisterung findet sich in der philosophischen Ästhetik nicht (mehr) so ungebrochen. Zwar führen immer wieder Publikationen die Schönheit im Titel.2 Auf der anderen Seite hat sich jedoch in der Kunst ein Bruch mit Schönheit, verstanden als Gefälligkeit und Harmonie, ereignet.3 Außerdem wird Schönheit als die primäre ästhetische Qualität durch eine fortlaufende Diversifizierung ästhetischer Kategorien in Frage gestellt.4 Derartige Beobachtungen finden sich auch im ersten Kapitel des Buches von Lisa Katharin Schmalzried berücksichtigt, wenn sie der Schönheit zuschreibt, eine gesellschaftliche wie auch philosophische Spannung zwischen Attraktivität und Ambivalenz in sich zu bergen. Bei Schmalzried fundieren diese Beobachtungen eine Theorie menschlicher Schönheit, die sich als Urteilsästhetik versteht. Die vorliegende Rezension charakterisiert ihre methodische Ausrichtung, umreißt die Argumentation und stellt abschließend Anknüpfungsund Kritikpunkte vor. Schmalzried lässt die eben umrissenen Spannungen in ihre Überlegungen einfließen, indem sie Analysen von Urteilsformen mit alltäglichen Intuitionen kombiniert, um zu bestimmen, „was es eigentlich bedeutet, einen Menschen als schön zu bezeichnen“ (23). Ihre methodische Ausrichtung lässt sich als „(analyti-
期刊介绍:
Als offenes Diskussionsforum fördert die Deutsche Zeitschrift für Philosophie den schulübergreifenden Dialog und die Kommunikation zwischen den philosophischen Kulturen. Vorrangig erscheinen Arbeiten, die aktiv in die moderne internationale philosophische Diskussion eingreifen und neue Denkansätze für sie liefern. Neben Fachaufsätzen und Essays, Interviews und Symposien publiziert die Zeitschrift Funde aus philosophischen Archiven, Diskussionen sowie Buchkritiken.