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Abstract
In seinem letzten grosen sozialen Drama ‚Die Ratten‘, das man mit Recht als naturalistisch bezeichnen kann, zeichnete Hauptmann mit einfachen Mitteln das Leben der Menschen auf dem Dachboden einer Berliner Mietskaserne auf. Mit diesem Werk wollte Hauptmann eine scharfe Gesellschaftskritik an dem Berliner Grosstadtleben seiner Zeit ausuben. Gerade deshalb hat er zwei Welten in seinem Drama parallel spielen lassen, obwohl diese auch ohne einander auskommen konnten. Die Figuren, die im Drama vertreten sind, gehoren zweifellos fast allen gesellschaftlichen Schichten an: „Lumpenproletariat (Bruno), Proletariat mit kleinburgerlicher Tendenz (Familie John), burgerliche Intelligenzkreise (die Familie Hassenreuter und Spitta), heruntergekommene Aristokratie (Frau Knobbe).“ Meisterhaft hat Hauptmann den Schauplatz der Handlung gewahlt. Gemas dem Naturalismus beschreibt er ins kleinste Datail den Ort und das Elend, in dem die Figuren leben. Dem Leser bzw. Zuschauer zeigt sich das Bild des Berliner Grosstadtlebens jener Zeit. Der Ort, an dem diese Menschen leben d.h. in einer verseuchten Mietskaserne, zeigt die sozialen Verhaltnisse dieser Gesellschaft.