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Abstract
Johanniskrautextrakte enthalten eine Vielzahl von Stoffen, die einzelnen Extrakte
können sich beträchtlich unterscheiden, was bei ihrer Auswahl
und Beurteilung berücksichtigt werden muss. Mittlerweile liegen robuste
Daten zum Wirkmechanismus vor, die sowohl einen direkten Einfluss auf die
Verfügbarkeit von Neurotransmittern (v. a. Noradrenalin,
Serotonin) zeigen, aber auch die β-down-Regulation an der Postsynapse.
Daneben zeigten sich Effekte auf die Regulation der HPA-Achse, auf
entzündliche Prozesse und auch auf die Neuroneogenese. Eine
große Zahl randomisierter, kontrollierter Studien (RCT) konnte
gegenüber Placebo eine bessere Wirksamkeit zeigen, gegenüber
Standardantidepressiva wurde eine Gleichwirksamkeit bzw. Nichtunterlegenheit bei
besserer Verträglichkeit nachgewiesen. Die meisten dieser RCTs wurde im
Bereich leichter bis mittelgradiger Depressionen durchgeführt.
Für einzelne Extrakte wurde auch die Langzeitwirksamkeit
placebokontrolliert gezeigt. Interaktionsgesichtspunkte müssen bei
Kombinationstherapien berücksichtigt werden.